Schutzgebiete: Zu wenig Nutzen für Insekten

08. Februar 2023

Die bisher weltweit bestehenden Schutzgebiete sind zu wenig auf die Bedürfnisse von Insekten zugeschnitten. Ihnen bieten sie zu wenig Schutz. Eine Studie zeigt, dass 76 Prozent der Insektenarten dort nicht ausreichend vorkommen.

Nationalparks und andere Schutzgebiete sollen Tiere und Pflanzen schützen – vor der Ausweitung der Landwirtschaft, dem Bau von Straßen, der Belastung mit Umweltgiften und weiteren bedrohenden Faktoren. Doch bislang bestehende Schutzgebiete bringen drei Viertel aller Insekten nichts. Sie sind nicht auf deren Bedürfnisse zugeschnitten und so wählen Insekten sie nicht unbedingt als Lebensraum. Damit sind sie allerdings den Bedrohungen weiter ausgesetzt.

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Um das weiter fortschreitende weltweite Insektensterben zu stoppen, fordern Wissenschaftler, dass bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete Insekten stärker berücksichtigt werden müssen. Das sei besonders zu beachten, da die Mitgliedsstaaten des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) erst kürzlich ein neues globales Rahmenwerk für die biologische Vielfalt verabschiedet haben, das dazu aufruft, mindestens 30 Prozent der Land-, Binnengewässer-, Küsten- und Meeresflächen zu Schutzgebieten zu machen.

Schutzgebiete: Kein Schutz für viele Insektenarten

Bisher waren Insekten zu wenig als Schwerpunktgruppe definiert, wenn es darum ging, Gebiete zu definieren, die neu unter Schutz gestellt werden. Das kritisiert Dr. Shawan Chowdhury, einer der Autoren der Studie zur globalen Repräsentation von Insekten in Schutzgebieten. Die Studie haben Forschende unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Queensland erstellt.

Dafür haben sie Daten von 89.151 Insektenarten, deren Verbreitung in der größten Biodiversitätsdatenbank, der Global Biodiversity Information Facility (GBIF), registriert ist, mit globalen Karten von Schutzgebieten abgeglichen. Und es zeigte sich, dass 76 Prozent der weltweit erfassten Insektenarten in Schutzgebieten nur unzureichend vertreten sind. Dabei zeigten sich allerdings regionale Unterschiede. So war der Schutz durch Schutzgebiete in Nordamerika, Osteuropa, Süd- und Südostasien sowie weiten Teilen Australiens für viele Arten unzureichend. In Amazonien, Süd- und Mittelamerika, Afrika südlich der Sahara, Westaustralien und auch Mitteleuropa waren sie der Studie zufolge besser geschützt.

Weitere Details der Auswertung können hier nachgelesen werden.>>>

jtw

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