Die Neue am Stock

29. Mai 2019

Hallo und schöne Grüße von den Verlagsbienen liebe Blogleser. Ab sofort gibt es wieder mehr und öfter Neuigkeiten von unseren summenden Dachbewohnern.

Eine kurze Vorstellung meiner Person: Mein Name ist Franziska Weber und seit Mai dieses Jahres bin ich die neue Volontärin des Deutschen Bienen-Journals. Obwohl ich in Berlin geboren und aufgewachsen bin, hat es mich nach meinem Biologiestudium die letzten Jahre beruflich nach Süd-Hessen zwischen Darmstadt und Frankfurt verschlagen.

Zurück in meiner alten Heimat werde ich neben meinem Volontariat erste Gehversuche als Nicht-mehr-ganz-so-Jungimker unternehmen. Meine Eindrücke und Erfahrungen schreibe ich hier in diesem Blog nieder. Zunächst werde ich bei der Arbeit an den Bienen noch von der erfahrenen Redakteurin und Freizeitimkerin Saskia Schneider betreut. Ich hoffe Sie werden genauso viel Spaß am Lesen haben, wie ich am Schreiben.

Erster Bienenschwarm 2019 oder ein Fehlalarm?

Die erste Kontaktaufnahme mit den Verlagsbienen erfolgte am Donnerstag, den 16. Mai, nach einem Anruf aus dem Konferenzraum unterm Dach. „Es scheint, dass Ihre Bienen schwärmen“, lautete die Nachricht. Als wir auf dem Dach ankamen – bepackt mit Fegern und Eimern, in der Hoffnung unser Schwarm sei nicht allzu weit gekommen – stellte sich der Notruf als falscher Alarm heraus. Zwar war vor den Fluglöchern der beiden verbliebenen Völker (Volk A und C) viel Betrieb und auf dem Rest des Daches tummelten sich viele Bienen in der Luft, aber Schwarmbetrieb gab es keinen.

Bei der Durchsicht von Volk C stellten wir fest, dass die Königin wohl seit der letzten Kontrolle aus Versehen in den Honigraum gesperrt war. Dort hatte sie ein wunderschönes Brutnest angelegt. Möglicherweise hatte dies das Schwärmen verhindert. Die im Honigraum eingesperrte Königin konnte nicht zu ihrem schwarmbereiten Volk. Volk C bekam daraufhin eine neue Zarge für einen neuen Honigraum aufgesetzt. Weiselzellen haben wir an diesem Tag weder in Volk A noch in Volk C gefunden.

Erstaunlich viele Weisel- und Nachschaffungszellen

Eine Woche später wollten wir schauen, wie unser Volk C mit dem neuen Honigraum zurechtkommt. Zu unser Freude wurde der Honigraum gut angenommen und ist schon ordentlich gefüllt. Wenn unsere Immen weiter so fleißig sammeln, dann können wir nächste Woche den ersten Honig dieses Jahr schleudern. Diesmal ließ sich auch Ihre Majestät im Brutraum blicken. Ein einziges Spielnäpfchen haben wir bei der Durchsicht von Volk C gefunden, allerdings unbestiftet.

Auch Volk A (auf der Stockwaage vor der Kamera) haben wir kontrolliert. Hier gab es zwar einige schöne Brutwaben, aber erstaunlich viele Weisel- und Nachschaffungszellen. Das lässt uns vermuten, dass die Königin dieses Volkes entweder kurz vor der Abdankung steht oder schon nicht mehr existiert. Wir haben Volk A die Möglichkeit gelassen, sich aus den Nachschaffungszellen eine neue Stockmutter heranzuziehen. Die Königin ist tot, lang lebe die Königin!

Durch das dichte große Brutnest von Volk C ermutigt, haben wir es gewagt einen Ableger anzulegen. Drei prächtige Brutwaben aus Volk C, eine Brutwabe aus Volk A mit vier Weiselzellen und eine Pollenwabe sowie zwei Futterwaben, Restmittelwände und Leerwaben bilden nun die Grundlage für ein neues Verlagsbienenvolk. Den Ableger haben wir auf den Standort von Volk C gesetzt und Volk C einen neuen Platz zugewiesen. Wir hoffen so, den Ableger mit Flugbienen aus Volk C weiter verstärken zu können. Auch unseren nagelneuen Sonnenwachsschmelzer konnten wir im Dachgarten des Verlages installieren und mit vier Waben bestücken.

Also dann bzzz zum nächsten Mal!



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