Drohnenschlacht
Die Drohnenschlacht bezeichnet den Rausschmiss der männlichen Honigbienen aus dem Bienenstock im Spätsommer. Die männlichen Mitglieder eines Bienenvolkes haben eine zentrale Aufgabe: Sie begatten die Jungköniginnen. Doch im Spätsommer beginnt ein gnadenloser Prozess, die sogenannte Drohnenschlacht. Dabei vertreiben die Arbeiterinnen die Drohnen aus dem Bienenstock – ein Überlebenskampf, den sie in der Regel verlieren. Draußen verhungern die im Spätsommer nicht mehr benötigten Männchen.
Warum die Drohnen überflüssig werden
Die Rolle der Drohnen beschränkt sich auf die Fortpflanzung, und am Rande die Thermoregulation im Bienenstock. Spätestens im Juli endet die Schwarmzeit, und es besteht kein Bedarf mehr an neuen Jungköniginnen. Gleichzeitig nimmt der Futterstrom von außen durch das Ende der Spättracht ab, und die Arbeiterinnen priorisieren die Futterversorgung und -vorräte der Winterbienen und der Königin. Die Drohnen, die weder Nektar sammeln noch Pollen eintragen, werden zur Belastung und überflüssigen Mitessern. Die Kosequenz: Sie müssen das Volk verlassen.
Wie die Drohnenschlacht abläuft
Die Arbeiterinnen entziehen den Drohnen zunächst das Futter und verweigern ihnen den Zugang zu den Honigvorräten. Schließlich greifen sie zu drastischen Mitteln: Sie packen die Drohnen mit ihren Mandibeln, zerren sie aus dem Stock und überlassen sie dort ihrem Schicksal. Die meisten Drohnen sterben innerhalb weniger Tage den Hungertod.
Evolutionärer Zweck der Drohnenschlacht
Die Drohnenschlacht ist eine Überlebensstrategie des Bienenvolkes. Durch die Ausschaltung der Nahrungskonkurrenz durch die Drohnen steigt die Chance, dass die Winterbienen und ihre Königin die kalte Jahreszeit überstehen. Die neuen Drohnen ziehen die Arbeiterinnen erst im nächsten Frühjahr auf, wenn die Reproduktionsphase des Volkes beginnt. So brutal der Rausschmiss der Drohnen auch erscheinen mag – er ist für den Fortbestand des Bienenvolkes essenziell.