Vespa velutina

29. November 2024

Vespa velutina ist die wissenschaftliche Bezeichnung für die Asiatische Hornisse, die ursprünglich aus Südostasien stammt. Sie zählt zur Familie der Faltenwespen. Vespa velutina wurde 2004 vermutlich über den Import von Töpferware aus China nach Südfrankreich eingeschleppt und legt seither ein rasantes Ausbreitungstempo in die Nachbarländer an den Tag. In Deutschland wurde sie erstmals 2014 in der Nähe von Karlsruhe gesichtet. In der EU gilt sie als invasive Art unionsweiter Bedeutung, die bekämpft werden muss. Im Frühjahr 2024 sichtete man sie erstmals in Österreich.

Merkmal dunkler Thorax

Bei der in Europa eingeschleppten Asiatische Hornisse handelt es sich um die Farbvariante Vespa velutina var. nigrithorax. Sie ist etwas kleiner als die heimische Hornisse V. v. crabro und besitzt einen charakteristischen schwarzen Brustteil, namensgebend für die Farbvariante. Ihr Gesicht weist eine orange-gelbe Stirnzeichnung auf, das letzte Abdomen-Drittel ist ebenfalls gelb-orange gefärbt. Das erste Hinterleibsegment ziert eine schmale gelbe Binde. Typisch sind zudem ihre leuchtend gelben Beine mit dunklen Ansätzen. Die Tiere werden bis zu 2,5 cm lang.  

Vespa velutina baut frei hängende Nester

Die Asiatische Hornisse scheint sich besonders stark in urbanen Gebieten anzusiedeln. Sie kommt aber auch im ländlichen Raum vor. Ihre Nester baut sie zunächst an geschützten Stellen, beispielsweise unter Vordächern, in Sträuchern, aber auch unter Gullydeckeln. Später im Jahr ziehen die meisten Kolonien um. Dann bauen sie ein sogenanntes Sekundärnest, das größtenteils hoch oben in Baumkronen hängt. Die elliptischen Nester werden bis zu 1 Meter lang, mit einem maximalen Durchmesser von rund 80 cm. Das Flugloch befindet sich in der Regel an der Seite des Nestes  – im Gegensatz zum Nest der Europäischen Hornisse, bei dem das Flugloch stets unten angelegt ist.

Schäden durch die Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse benötigt für die Aufzucht ihrer Brut tierisches Protein. Honigbienen können bis zu zwei Drittel ihrer Beutetiere ausmachen. In Regionen mit einem hohen Aufkommen meldeten dortige Imkereien Verluste von Bienenvölkern. Die ausgewachsenen Tiere ernähren sich von kohlenhydratreicher Nahrung, wie Nektar und reifen Früchten. Vor allem aus Spanien und Portugal gibt es stellenweise Berichte über Schäden im Wein- und Fruchtanbau. Darüber hinaus stellt Vespa velutina auch eine Gefahr für Ökosysteme dar, denn in Abwesenheit von Honigbienen jagt sie viele andere Insektenarten. Zwar sind Einzeltiere nicht aggressiv, jedoch verteidigen sie bei Störung vehement ihr Nest. Dies kann gerade bei einer dichten Population zu vermehrten Unfällen mit Stichen führen. Insofern stellt diese invasive Art auch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.