Category: Betriebsweise

Presshonig

Presshonig ist eine der ältesten Methoden der Honiggewinnung und steht für ein ursprüngliches Handwerksverfahren. Anders als beim Schleudern wird der Honig nicht in einer Schleuder aus den Waben gewonnen, sondern durch das Auspressen der brutfreien Honigwaben. Das Ergebnis ist ein besonderes Geschmackserlebnis. Dabei beinhaltet Presshonig einen höheren Anteil an Bienenwachs und fermentierten Pollen, insofern dieser in den Honigwaben vorhanden war. Die gängigen Sorten für dieses Verfahren sind Heidehonig oder Melezitosehonig. Letzteren kann man aufgrund seiner vorschnellen und äußerst harten Kristallisation nicht schleudern.

Wie wird Presshonig hergestellt?

Für die Herstellung von Presshonig entnimmt man zunächst die Honigwaben und zerkleinert sie. Die zerstückelten Wabenstücke schlägt man anschließend in ein Seihtuch und gibt alles in eine Honigpresse, die die Mischung unter großem mechanischem Druck ausquetscht. Dabei tritt der Honig zusammen mit Wachs- und Pollenpartikeln aus. Nach der Pressung siebt man den Honig erneut, ohne ihn zu stark zu filtern. So bleiben die natürlichen Inhaltsstoffe erhalten.

Geschmack und Qualität von Presshonig

Presshonig zeichnet sich durch seinen intensiven, vollmundigen Geschmack aus, der durch die Beimischung kleinster Wachs- und Pollenpartikel eine besondere Note erhält. Die schonende Verarbeitung macht ihn zu einer Delikatesse bei Honigliebhabern.

Tradition und Nachhaltigkeit

Die Gewinnung von Presshonig hat eine lange Tradition und wurde bereits in der Antike praktiziert.…

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Scheibenhonig

Scheibenhonig ist eine Spezialität: Es handelt sich allgemein um Heidehonig, der in geschnittene Wabenstücken eingeschlossen ist. Oft stammt diese Darreichungsform aus den Imkereien, die im Spätsommer in die norddeutschen Heidelandschaften wandern. Bei starker Tracht der Pflanze errichten die Bienen frischen Wabenbau und füllen ihn mit diesem aromatischen Sortenhonig. Aufgrund dessen thixotroper, sprich Gelée artigen, Konsistenz läuft er nicht aus den Schnittkanten heraus. Er erfreut sich bei Liebhabern von unverarbeitetem Honig großer Beliebtheit – nicht nur wegen seines würzig und leicht herben Aromas, sondern auch wegen seiner ursprünglichen Herstellung.

Was ist Scheibenhonig?

Im Gegensatz zu geschleudertem Honig, bei dem der Honig durch Fliehkräfte aus den entdeckelten Waben extrahiert wird, bleibt beim Scheibenhonig der Honig in den Wabenzellen. Die Waben bestehen aus Bienenwachs, das die Arbeiterinnen ausschwitzen und zu aneinander hängenden Zellen formen. Die Bienen füllen diese mit dem eingedickten und mit Enzymen versehenen Nektar, wandeln ihn zu Honig um und verschließen die Zellen anschließend mit einem dünnen Wachshäutchen. Der Verzehr des Honigs direkt aus der Wabe ist ein Geschmackserlebnis. Man schmeckt neben dem Honig das Wachs, eine feine Schicht Propolis und auch Pollen.

Seine Ernte

Die Gewinnung von Scheibenhonig erfordert besondere Sorgfalt, da die Waben unversehrt bleiben müssen. Meist verwendet man die Waben, in denen keine Mittelwände enthalten sind.…

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VarroMed-Bienentraube-für-Oxalsaeurebehandlung Foto: Sabine-Ruebensaat

VarroMed

Bei VarroMed handelt es sich um eines der neueren Medikamente für Bienen gegen die Varroamilbe. Genauer gesagt ist es ein Antiparasitikum auf der Basis organischer Säuren. Gegen VarroMed gibt es Vorbehalte seitens der Zulassungsbehörde und der Wissenschaft. Diese betreffen die Effizienz, die Verträglichkeit für die Bienen und die Verhältnismäßigkeit. Zudem kann der Verkauf von Honig aus mit VarroMed behandelten Bienenvölkern gegen die Honigverordnung verstoßen.

Wie wendet der Imker VarroMed an?

VarroMed gibt es gebrauchsfertig in Träufelflaschen zu kaufen. Es ist das einzige Medikament, das über das ganze Jahr angewendet werden darf. Der Imker träufelt die Lösung über die Bienen in der Beute. In Abhängigkeit vom Befallsgrad variiert die vorgegebene Menge an Lösung. Je nach Jahreszeit und Befallsgrad soll die Anwendung verschieden häufig wiederholt werden.

Was für Stoffe enthält das Antiparasitikum?

VarroMed enthält die Wirkstoffe Ameisensäure und Oxalsäure-Dihydrat. Ameisensäure ist in einer niedrigen Konzentration enthalten. Bis zur Zulassung 2017 hat man diese Säuren ausschließlich getrennt voneinander verabreicht. Zudem enthält die Lösung Wasser, Zucker und weitere Stoffe.

Was ist der Unterschied zu anderen organischen Säuren?

Ameisensäure und Oxalsäure werden bereits seit Jahren gegen die Varroamilbe eingesetzt. Sie sind sehr wirksam und hinterlassen keine Rückstände im Honig und Wachs, wenn sie korrekt eingesetzt werden.…

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Zeidlerei

Die Zeidlerei (auch Zedlerei oder Zeitlerei) ist eine der ältesten Formen der Imkerei in Mitteleuropa. In seiner veralteten Bedeutung bezeichnet der Begriff Personen, die sich beruflich oder nebenberuflich mit der Gewinnung von Honig beschäftigen. Die Zeidlerei wurde in Deutschland bereits im Mittelalter betrieben. Vermutlich leitet sich der Begriff von „Zeidel“ ab, einem mittelhochdeutschen Wort für Wabe und Honig. Im Gegensatz zur modernen Imkerei werden die Honigbienenvölker in hohlen Baumstämmen oder künstlich geschaffenen Baumhöhlen gehalten – ohne Verwendung von beweglichen Rähmchen oder Beuten.

Lebensraum für Bienen im Wald

Die Zeidler, wie die traditionellen Imker genannt wurden, nutzten vor allem alte, dicke Bäume mit natürlichen Hohlräumen, um dort Bienenvölker aufzustellen. Oder sie suchten in den Wäldern gezielt nach Baumhöhlen, die von Honigbienen bevölkert waren, zum Beispiel alte Spechthöhlen. Fand ein Zeidler im Wald ein Bienenvolk, durfte er sein Zeichen in den Baum ritzen – er hatte dann das Recht, dieses Volk zu nutzen. Um die Bienenhaltung zu optimieren, wurden die Höhlen von den Zeidlern oft erweitert oder neu angelegt. Neben der Honigernte spielte die Förderung der Waldökologie eine zentrale Rolle, denn die Bienen sorgten durch ihre Bestäubung für die Artenvielfalt. Im 10. Jahrhundert war der Honig aus der Zeidlerei die einzige Süßstoffquelle – Zucker war in Europa noch nicht verfügbar und die Arbeit des Waldimkers entsprechend wertvoll.…

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