Honigschleudern in der heimischen Küche

04. Juni 2025

Nur die wenigsten Hobbyimker haben einen gesonderten Schleuderraum zur Verfügung, in dem nichts anderes stattfindet als das Honigschleudern und Abfüllen. Das müssen sie auch gar nicht, denn die Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) erlaubt es, Honig auch in der heimischen Küche zu schleudern. Doch auch dafür gibt es Vorschriften.

Grundsätzlich gilt, – und das trifft wohl auf die meisten normalen Küchen zu – dass die Oberflächen, der Boden und die Wände des Schleuderraums sauber, glatt und leicht zu reinigen sein müssen. Das gründliche Reinigen der Oberflächen, des Materials, das mit dem Honig in Berührung kommt, des Fußbodens und der eigenen Hände erledigen Imker direkt vor dem Schleudern. Für das Händewaschen muss ein Handwaschbecken mit fließend kaltem und warmem Wasser, Flüssigseife und Einmalhandtüchern zur Verfügung stehen.

Minimaler Küchenumbau fürs Honigschleudern

Vor dem Schleudern muss die Küche noch etwas umgebaut werden. Wer dort nur ein Dämmerlicht nutzt, sollte für eine gute Beleuchtung sorgen. Da zur Honigernte meist sehr warme Temperaturen vorherrschen, ist es angenehmer bei offenem oder gekipptem Fenster zu arbeiten. Doch dafür muss man das Fenster mit einem Insektengitter versehen, damit sich keine ungebetenen Gäste wie räubernde Wespen oder Bienen dazugesellen, die vom Geruch des Honigs angelockt werden.

Wichtig ist es zudem, alle Zimmerpflanzen und Mülleimer aus der Küche zu entfernen. Auch all das, was stark riecht wie Kaffee oder Tierfutter hat während des Schleuderns nichts in der Nähe des Honigs zu suchen und sollte man aus der Küche gräumen. Für den neutralen Geruch bzw. einen solchen Geruch, der nicht vom Honig aufgenommen wird, sorgt man am besten durch gutes Lüften vor dem Schleudern und damit, dass währenddessen keine andere Tätigkeit dort verrichtet wird – also nicht zwischendurch zur Stärkung mal ein Spiegelei braten.

Kein Kaugummi während des Honigschleuderns

Jetzt ist es nur noch wichtig, dass auch die Person, die den Honig schleudert, möglichst gesund (frei von ansteckenden Krankheiten), sauber und frisch ist. Sie sollte die Straßenkleidung und Schuhe ablegen und möglichst helle Kleidung tragen. Eine Kopfbedeckung ist Pflicht, damit keine Haare in den Honig gelangen. Rauchen ist selbstverständlich während des Schleuderns verboten, genauso wie Kaugummi kauen. Einmalhandschuhe können verwendet werden, aber das müssen sie nicht.

Und nun heißt es: an die Schleuder, fertig, los. Viele Imker in Deutschland haben in diesem Jahr die erste Honigernte bereits hinter sich oder sind mittendrin.

jtw

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TOP-THEMEN im Juni-Heft

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Das Imker-Honigglas des Deutschen Imkerbundes steht für Qualität und garantiert heimischen Honig. Doch immer weniger Imkerinnen und Imker nutzen es. Das dbj berichtet, wie die Marke entstand und wie es mit ihr weitergeht.

2. Duftlenkung

Bienen fliegen nicht immer die gewünschten Trachten an. Lassen sich ihre Sammelflüge mittels Duftlenkung beeinflussen? Das sagt die Forschung.

3. Honigverkauf im Supermarkt

Der Verkauf von Honig im Lebensmitteleinzelhandel kann sehr profitabel sein. Das dbj gibt Tipps, wie Sie diesen Vermarktungsweg erfolgreich beschreiten können.

 

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