Imkern im April: Wanderungen, Drohnenrahmen und Schwarmzeit

19. März 2025

Im April steht die Wanderung in den Raps an. Außerdem sollte man sich um die Drohnenrahmen kümmern und nicht unterschätzen, dass die Schwarmzeit schon beginnt.

Wandern in den Raps

Im April wird es Zeit, für unseren Rapshonig einige Bienenstöcke an die Rapsfelder zu stellen. Mit der Landwirtin vor Ort habe ich bereits im Vorhinein besprochen, an welchen Platz ich meine Wandervölker stellen kann. Bevorzugt schließe ich bereits am Vorabend die Fluglöcher und bringe auch die Spanngurte schon an. So können wir gleich am frühen Morgen starten, wenn noch kein Flugbetrieb herrscht.

Am Feld angekommen, richte ich meinen Beutenständer in Südost-Richtung möglichst waagerecht aus. Mit den Gerüstspindeln kann ich Unebenheiten gut ausgleichen. Beim Wandern stelle ich immer eine Infotafel neben meine Beuten mit der Aufschrift „Vorsicht, Bienen“ und meinen Kontaktdaten, sodass mich jeder bei Bedarf kontaktieren kann.

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DBJ Ausgabe 5/2025

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Praktisches Utensil: meine Werkzeugkiste

Für den Transport meiner Imker-Werkzeuge habe ich lange nach einer guten Lösung gesucht. Von Eimer, Holzkiste oder lose im Kofferraum liegend – ich habe alles ausprobiert, bis ich auf meine Werkzeugkiste gestoßen bin. Sie besteht aus Alu, ist somit sehr leicht und dabei überaus praktisch, weil ich darin einfach alles verstauen kann: Stockmeißel, Wabenheber, Abkehrbesen, Königinnenfangklipp, Reißnägel, Zahnstocher, Panzertape, Spanngurt, Schaumstoff, Lappen, Feuerzeug, Opalithplättchen, Zeichenrohr, kleine Säge, Zange, Draht, Ausfresskäfig und was ich sonst noch benötige.

Meine Werkzeugkiste ist mit einer Gummilippe fest verschließbar, deshalb kann ich sie sogar draußen am Bienenstand stehenlassen, ohne dass Käfer und Ameisen es sich darin gemütlich machen.

Schauzarge als Hingucker

Meine Kundschaft, die ihren Honig an meiner Haustüre kauft, ist oft neugierig und möchte gern mehr über meine Bienen erfahren. Dazu hatte ich mir lange Gedanken gemacht, wie ich mit wenig Aufwand und geringer Gefahr eines Bienenstichs Einblicke in eines meiner Bienenvölker gewähren kann. Da ich grundsätzlich auf Naturwabenbau stehe, habe ich mich für eine Warré-Beute mit einer Schauzarge und Satteldach entschieden, die ich in den Farben unseres Hauses bemalt habe. Sie steht in unserem Vorgarten und ist ein Hingucker für alle, die an unserem Grundstück vorbeilaufen. Das Volk in der Warré-Beute bewirtschafte ich sehr zurückhaltend: Der komplette Wabenbau besteht aus Naturwabenbau, und ich setze lediglich eine dünne Leiste mit Anfangsstreifen als Oberträger hinein.

Die Volksstärke kann ich durch einen seitlichen Blick in die Guckzarge beziehungsweise von oben kontrollieren. Bei Bedarf setze ich eine weitere Zarge mit Oberträgern auf. Von dem Volk in der Warré-Beute ernte ich wesentlich weniger Honig als von meinen anderen Völkern, doch hält sich der Arbeitsaufwand für diesen reinen Wabenhonig in Grenzen. In der Schwarmzeit kontrolliere ich hier vorwiegend mittels Kippkontrolle. Muss ich doch einmal eine Wabe ziehen, löse ich die Seiten vorsichtig mit einem Messer, damit ich die Wabe beim Herausziehen nicht zerstöre.

Drohnenrahmen schneiden im April

Zu Beginn der Salweidenblüte setze ich Drohnenrahmen ein, die ich zur Varroa-Minimierung und zur Reduzierung des Schwarmdrucks später ausschneide. Die Brut spende ich an eine Vogelauffangstation oder schmelze sie ein.

Auch wenn die Meinungen in Bezug auf das Ausschneiden der Drohnenbrut weit auseinandergehen, bin ich davon überzeugt, dass dies eine sinnvolle Maßnahme ist. Ich habe mir selbst ein Bild gemacht und die Zelldeckel der Drohnenbrut geöffnet. Die Menge an Varroen, die ich in den Zellen gefunden habe, hat mich überrascht: Pro Drohnenrahmen konnte ich zwischen 50 und 200 Milben finden. Diese Beobachtung ist für mich Grund genug, bei meinen Völkern weiterhin Drohnenbrut zu schneiden.

Schwarmstimmung zügeln

Im April ist die Schwarmzeit in unserer Region meist schon in vollem Gange. Einige Völker zeigen Schwarmstimmung und haben bereits Weiselzellen angelegt. Um die Schwarmlust zu zügeln, bilde ich möglichst zeitig einen Brutling und einen Flugling. Dazu entnehme ich die Königin sowie zwei Honigwaben und stelle die Beute mit den verbliebenen Bienen an einen anderen Platz – das ist der Brutling. An den alten Platz stelle ich eine neue Zarge, in die ich die entnommene Königin und die Honigwaben gebe.

Im Laufe des Tages fliegen die meisten Flugbienen an den ursprünglichen Platz in die dort neu aufgestellte Beute zurück – das ist der Flugling. Den Brutling bringe ich an meinen Ablegerstand und lasse ihn für etwa drei Wochen in Ruhe, auch Kontrollen nehme ich nicht vor. In der Regel ziehen sich die Bienen eine neue Königin nach.

Ihre Sabrina Lamm

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