Bienenvölker sind ein begehrtes Diebesgut – insbesondere nach diesem verlustreichen Winter. In Berlin hat es nun Zuchtvölker eines Belegstandes getroffen.
In der Nacht zum Montag, den 24. März 2025 – vermutlich zwischen 1.30 und 6 Uhr – haben Unbekannte am Belegstand des Imkerverbandes Berlin im Tegeler Forst 31 Bienenvölker gestohlen. Danny Wanzke, der den Belegstand seit 2023 betreut, erfuhr am Montagmorgen gegen 6.55 Uhr von einem Förster, dass die Völker verschwunden seien und das Tor aufgebrochen wurde. „Eine Welt ist zusammengebrochen“, sagt Wanzke. Noch am Tag zuvor war er zur Kontrolle der Völker vor Ort gewesen.
„Alle Zuchtarbeit ist dahin.“ Der Zuchtobmann des Imkervereins Reinickendorf-Mitte hatte vor vier Jahren mit dem Aufbau seiner Zuchtlinien begonnen und den Schwerpunkt auf Varroaresistenz gelegt. „Angefangen haben wir mit AGT-Zuchtmaterial aus dem Bieneninstitut in Hohen Neuendorf. Über die Jahre haben wir die Königinnen an verschiedenen AGT-Belegstellen begatten lassen – auf Norderney, Gehlberg, letztes Jahr auch auf der Belegstelle Rotkäppchen.“ Vergangenes Jahr öffnete der Belegstand das erste Mal unter Wanzkes Leitung für Imkerinnen und Imker, die dort ihre Königinnen aufstellen konnten.
Wer kannte den Belegstand in Berlin?


Wanzke glaubt nicht, dass der oder die Täter es explizit auf Zuchtvölker abgesehen hatten. „Ich vermute, es war jemand, der seine Winterverluste ausgleichen wollte.“ Der Imkerverband Berlin schreibt in seiner Pressemitteilung, es müsse sich um Profis gehandelt haben, die mindestens mit einem großen Transporter angereist seien.
Den finanziellen Schaden gibt der Imkerverband mit über 11.000 Euro an; der ideelle Schaden sei noch viel höher. Die Beuten seien erst im vergangenen Jahr mithilfe von Fördermitteln gekauft worden.
Spenden für Belegstand
Der Verband bittet um Spenden, damit der Belegstand seinen Betrieb wieder aufnehmen und in Diebstahlschutz investiert werden kann: Bienendiebstahl vom Belegstand Tegel – Vollbremsung AGT-Zucht | Imkerverein Reinickendorf-Mitte e.V.
Wer kann Hinweise liefern? Von den 31 Völkern waren zehn in 12er-Dadant-Beuten sowie 21 in Dadant-Ablegerkisten untergebracht (siehe Fotos). Die Beuten sind mit einer Leinölfirnis bestrichen worden; ansonsten weisen sie keine weiteren Erkennungsmerkmale auf.
Arn
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