Die EU-Imkerei befindet sich in einer Krise. In einem neuen Bericht wurden die Situation anhand offizieller Marktzahlen genauer analysiert und Forderungen an die Politik zur Lösung der Problematik auf dem europäischen Honigmarkt gestellt.
Die schwierige Marktsituation für den Imkereisektor ist nicht gänzlich neu, doch hat sie sich seit 2022 noch einmal verschärft. Besonders betroffen sind Berufsimker, die ihren Honig in Fässern verkaufen, aber auch in anderen Bereichen des Sektors sind die Auswirkungen inzwischen zu spüren.
Honigmarkt in Schwierigkeiten: Zu viel billiger Honig
Der Deutsche Imkerbund hat gemeinsam mit der Organisation BeeLife und dem EU Pollinator Hub die Handels- und Produktionsdaten von Eurostat, Trade Map und FAOSTAT aus dem Imkereisektor und dem Honigmarkt ausgewertet. Der knapp 30 Seiten lange Bericht in Englischer Sprache macht deutlich, dass unter anderem zu viel Honig in die EU importiert wird, darunter verfälschter Honig und „Honig“, der nicht der Definition von Honig als Naturprodukt gemäß der EU-Honigrichtlinie entspricht.
Den vollständigen Bericht können Sie auf dem EU Pollinator Hub herunterladen.>>>
dbj-Autor Dr. Sebastian Spiewok hat eine deutschsprachige Zusammenfassung erstellt, die Sie in der Februarausgabe des Deutschen Bienen-Journals finden.>>>
Europäischer Honigmarkt in der Krise: Forderungen an die Politik
In dem Bericht finden sich zahlreiche Forderungen an die Politik auf EU- und nationaler Ebene handeln. Einige davon lauten:
- Stärkere Kontrollen, eine Standardisierung moderner Analysemethoden und eine EU-weite Honig-Datenbank.
- Werbemaßnahmen für Honig aus der EU, um das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen.
- Anti-Dumping-Zölle.
- Verbot der Einfuhr von Honig aus Unternehmen oder ganzen Ländern, die die Definition von Honig nicht respektieren.
Honigmarkt stabilisieren: Zeit zum Handeln
Die europäischen Imkereien können sich nicht länger dem unlauteren Wettbewerb von China und anderen Ländern stellen, die Honig nicht als Naturprodukt respektieren, heißt es in einer Meldung des Deutschen Imkerbundes. Es sei daher höchste Zeit, die in dem Bericht aufgezeigten Probleme im Imkereisektor anzugehen und die aufgezeigten Lösungen umzusetzen.
spie
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Mit unserem Newsletter sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.