Grubenhummel: Wildbiene des Monats Januar 2025

06. Januar 2025

Anders als viele andere Hummelarten ist die Grubenhummel in Deutschland stark gefährdet. Dabei ist sie für die Bestäubung von Rotklee besonders wichtig. Die Grubenhummel ist die Wildbiene des Monats Januar 2025.

Rotklee ist eine beliebte Futterpflanze, die auch als Bodenverbesserer dient. Kaum ein anderes Insekt kann den Rotklee so gut bestäuben wie die Grubenhummel (Bombus subterraneus). So wurde die Grubenhummel auch explizit nach Neuseeland eingeführt, um dort die Bestäubung von Klee zu fördern. Doch auch hierzulande sind reiche Rotkleebestände nicht mehr überall in der Landschaft bzw. Landwirtschaft zu finden. Die Grubenhummel braucht sie jedoch – neben Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum), Weißer Taubnessel (Lamium album) und Natternkopf (Echium vulgare) – zur Versorgung des Volkes.

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So lebt die Grubenhummel

Der Mangel an Futterquellen macht es der selten gewordenen Hummelart schwer und sie gilt mittlerweile als stark gefährdet. In einigen Bundesländern ist sie bereits als „ausgestorben“ eingestuft. Allerdings weiß man heute auch, dass man die Grubenhummel auch gezielt unterstützen kann, wenn man ihr Lebensraum und Nahrung bietet. Das zeigt sich in Rheinland-Pfalz, wo sie im Jahr 2021 nach 64 Jahren wiederentdeckt wurde. Tipps zum Pflanzen von Bienenweide und wie man insektenfreundliche Strukturen schafft, gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.

So verbreitet ist die Grubenhummel in Deutschland.
So verbreitet ist die Grubenhummel in Deutschland. Karte: Stiftung für Mensch und Umwelt, Dominik Jentzsch

Außerdem informieren die Initiative „Deutschland summt!“ und die dahinterstehende Stiftung für Mensch und Umwelt über die Grubenhummel. Sie haben sie zur „Wildbiene des Monats Januar 2025“ ernannt und Informationen zu dieser besonderen Hummelart zusammengestellt. So trägt die Grubenhummel auch den Namen „Unterirdische Hummel“, da sie ihre Nester zwei Meter tief unter der Erdoberfläche baut. Bekommt sie die Chance dazu, können die Nester Kolonien bis zu 200 Tieren umfassen. Als Nistplätze nutzt sie dabei auch ehemalige Mäusenester und Maulwurfsgänge.

Im Gegensatz zu vielen anderen Hummelarten, die bereits zeitig im Jahr starten, ist die Grubenhummel eine Spätstarterin im Frühjahr. Ihre überwinterten Königinnen sind erst Anfang Mai unterwegs, um Nistplätze zu suchen, und fliegen dann bis in den September hinein.

Grubenhummel: Fakten im Überblick

„Deutschland summt!“ hat noch einige Details zur Wildbiene des Monats Januar 2025 zusammengestellt:

  • Name: Grubenhummel (Bombus subterraneus Linnaeus, 1758)
  • Flugzeit: Königinnen ab Mai, Jungköniginnen und Männchen ab Juli
  • Lebensraum: Offenland / strukturreiche Landschaften mit Hecken und Wiesen
  • Nahrung: unspezialisiert (polylektisch), fliegt gern auf Rotklee (Trifolium pratense)
  • Nistweise: nistet unterirdisch
  • Kuckucksbienen: unbekannt
  • Gefährdung: stark gefährdet; in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und im Saarland ausgestorben oder verschollen
  • Besonderheiten: ursprünglich weit verbreitet, heute regional selten, nutzt alte Mäusenester und Maulwurfsgänge für den Nestbau (bis zu zwei Meter tief)

jtw

Grubenhummel
Die Grubenhummel ist die Wildbiene des Monats Januar 2025. Hier sieht man ein Weibchen bei der Nahrungsaufnahme auf Winterhartem Majoran. Foto: Roland Günter

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