Auf städtischen Brachflächen leben viele verschiedene Insektenarten. Wildbienenarten kommen dort manches Mal sogar mehr vor, als in Naturschutzgebieten. Das zeigen Forscher der Uni Halle-Wittenberg in einer neuen Studie.
Überwucherte Parkplätze, verlassene Industrieanlagen und andere städtische Grünflächen, die brach liegen, sind Lebensräume, in denen Insekten oftmals Nahrung und Nistplätze finden. Entsprechend hoch ist dort ihre Artenvielfalt und die Artenvielfalt ihrer Nahrungspflanzen, die sie bestäuben. Eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zeigt, dass die Vielfalt der dort lebenden Insekten mit der in Naturschutzgebieten durchaus vergleichbar ist. Schaut man sich nur die Wildbienen an, ist der Artenreichtum sogar noch höher.
Für die Studie haben die Forscherinnen und Forscher Insektenfallen in neun blütenreichen städtischen Brachflächen aufgestellt und das Ergebnis mit der Vielfalt in neun blütenreiche Flächen in Schutzgebieten verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass auf städtischen Brachflächen viele Insekten und auch viele verschiedene Insektenarten leben. „Fliegen und Käfer kommen dort genauso häufig vor wie in Schutzgebieten, Wildbienen sogar noch häufiger“, teilt die Universität mit. In Naturschutzgebieten fanden sie dagegen mehr Schmetterlinge.
Angeschaut haben sich die Bienenforscherinnen und Bienenforscher auch die Bestäubungsleistung bzw. die Qualität der Bestäubung in den jeweiligen Gebieten. Um diese zu messen, setzten sie im Gewächshaus gezüchtete Pflanzen aus, die zuvor keinen Kontakt mit Insekten hatten. Später zählten sie die von den Pflanzen produzierten Samen. Hierbei zeigte sich, dass die Bestäubung in den Stadtgebieten besser funktionierte: Dort produzierten die Pflanzen mehr Samen.
Die Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist im Fachjournal „Basic and Applied Ecology“ erschienen. Details können hier nachgelesen werden.>>>
jtw
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