Der Bundesforstbetrieb Westbrandenburg hat allen Imkereien vorläufig ihre Bienenstände gekündigt.
Mitte Januar sorgte ein Schreiben des Bundesforstbetriebes Westbrandenburgs für Unruhe in der Imkerschaft. Darin wurde mitgeteilt, dass der Betrieb vorläufig keine Aufstellung von Bienenständen mehr in seinen Liegenschaften gestatte. Von Rückfragen sollte abgesehen werden. Beim Brandenburger Landwirtschaftsministerium und dem Landesforstamt kannte man das Schreiben nicht, sodass es auch keine Auskunft erteilen konnte.
Auf Anfrage des dbj teilte der Bundesforstbetrieb mit, dass die gesamte EDV-Programmstruktur in der Verwaltung umgestellt wurde und in der Übergangsphase die Handlungsmöglichkeiten, beispielsweise für Vertragsanlagen, Abrechnung, und Verbuchung, eingeschränkt sei. Auf Rückfragen sollte man verzichten, da das Personal in Schulungen und im Umstellungsprozesse eingebunden war. Im Zuge dieser Entwicklungen solle zudem die grundsätzliche Frage des Betretens gesperrter Liegenschaften beantwortet werden.
Bienenstände gekündigt: 30 Imkereien betroffen
Von dem Vorgang sind rund 30 Imkereien und diverse Flächen in der Verantwortung des Bundesforstbetriebes Westbrandenburgs betroffen. In der Zukunft will der Betrieb aber grundsätzlich wieder ein Stell- und Wanderplätze anbieten. Dazu sollen nun die strukturellen Voraussetzungen überprüft und die betroffenen Personen im Anschluss kontaktiert werden.
Diskussion Wild- und Honigbiene
Auf erneute Nachfrage des dbj, ob die Diskussion um eine mögliche Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen eine Rolle spiele, hieß es: „Natürlich müssen auch wir uns der naturschutzfachlichen Konkurrenzdiskussion stellen, können aber durch eine angepasste Auswahl der Aufstellorte auch ausreichende Flächen ohne direkten Konkurrenzdruck für Wildbienen sichern. Insbesondre in den Flächen des Nationalen Naturerbes, wie auf ca. 4000 ha in der Kyritz Ruppiner Heide sind die Zielsetzungen des Naturschutzes und hier den vorkommenden Wildbienen von vorrangigem Interesse.“
Der Landesverband Brandenburger Imker möchte nun – nach Kenntnis dieser Informationen – das Gespräch mit dem Bundesforstbetrieb suchen, um die Interessen der betroffenen Imkerinnen und Imker zu vertreten.
Sebastian Spiewok
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