Stacheltragende Kegelbiene: Wildbiene des Monats Februar 2025

31. Januar 2025

Um die Stacheltragende Kegelbiene zu schützen, ist es besonders wichtig Lebensraum und Nahrung für andere Wildbienen – konkret: die Blattschneiderbienen – zu bieten. Die Stacheltragende Kegelbiene ist zum Überleben auf sie angewiesen. Warum das so ist, zeigt das Porträt der Wildbiene des Monats Februar 2025.

Die Stacheltragende Kegelbiene (Coelioxys echinatus) ist eine Kuckucksbiene. Ihren Nachwuchs zieht sie nicht selbst auf, sondern überlässt dies anderen, sogenannten Wirtsbienen. In ihrem Fall sind das die Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata) und die Flockenblumen-Blattschneiderbiene (Megachile apicalis). Die Stacheltragende Kegelbiene besitzt, wie ihr Name es vermuten lässt, ein sehr spitzes Hinterleibsende. Mit diesem bohrt sie die Brutzellen der Wirtsbienen an und legt dann ihre Eier in die Brutkammern dazu. Da der Nachwuchs der Kegelbiene früher schlüpft, als der der Blattschneiderbienen, hat sie einen strategischen Vorteil: sie nutzt die Nahrung, die die Weibchen der Wirtsbienen für die schlüpfenden Bienen bereitgelegt haben. Die später schlüpfende Jungbiene wird dann von der jungen Kegelbiene getötet.

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Was brutal klingt, ist allerdings ein typisches Verhalten von Kuckucksbienen und deren Wirtsbienen. Vorgestellt wird es porträthaft anhand der Stacheltragenden Kegelbiene von der Initiative „Deutschland summt!“ und der dahinter stehenden Stiftung für Mensch und Umwelt, die die Stacheltragende Kegelbiene zur Wildbiene des Monats Februar 2025 ernannt haben.

So leben die Stacheltragenden Kegelbiene und ihre Wirtsbienen

Stacheltragende Kegelbiene - Verbreitung
So verbreitet ist die Stacheltragende Kegelbiene noch in Deutschland. Karte: Stiftung für Mensch und Umwelt, Dominik Jentzsch

Um dieser zwar noch relativ weit verbreiteten, aber dennoch seltenen Wildbienenart Unterstützung zu bieten, ist es vor allem wichtig, Lebensraum und Nahrung zu schaffen, der auch den Wirtsbienen der Stacheltragenden Kegelbiene dient. Denn diese sammelt nur Nektar, der zur eigenen Versorgung nutzt und keinen Pollen. Entsprechend ist auch ihre Bestäubungsleistung geringer. Die Blattschneiderbienen hingegen sind wichtige Bestäuber. Sie sammeln Pollen bevorzugt auf Schmetterlingsblütlern, Dickblatt- und Lauchgewächsen sowie auf Dolden- und Korbblütlern.

Als Nistplätze nutzen sie Totholz, Pflanzenstängel oder künstlichen Nisthilfen wie Bambusrohre und Holzblöcke mit Bohrungen. Sie nisten unter- als auch oberirdisch und sind auch nicht sehr eingeschränkt in der Wahl, ob die Nistplätze nur im ländlichen oder auch im städtischen Bereich vorkommen können. Um Kegelbienen und ihre Wirtsbienen zu fördern, ist es also gut, wenn man Totholz, wie abgestorbene Äste, stehen lässt und auch Nisthilfen aus hohlen Pflanzenstängeln anbietet. Auch kleine offene Bodenflächen bieten Nistplätze.

„Für Nahrung sorgen insektenfreundliche Wildpflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten, die Nektar und Pollen über die gesamte Vegetationsperiode hinweg bereitstellen, rät „Deutschland summt!“. Außerdem sollte man den Einsatz von Pestiziden vermeiden, um die Bienen zu schützen. Weitere Tipps wie man bienenfreundliche Strukturen schafft, gibt es unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de. Wer die Stacheltragende Kegelbiene in der Natur entdecken möchte, geht am besten zwischen Juni und August auf die Suche.

Stacheltragende Kegelbiene: Fakten im Überblick

„Deutschland summt!“ hat noch einige Details zur Wildbiene des Monats Februar 2025 zusammengestellt:

  • Name: Stacheltragende Kegelbiene (Coelioxys echinatus FÖRSTER, 1853)
  • Flugzeit: Juni bis August
  • Lebensraum: offenes Grasland, Wiesenränder, naturnahe Gärten, Habitate ihrer Wirtsbienen
  • Nahrung: braucht nur Nektarquellen
  • Nistweise: baut keine eigenen Nester
  • Wirtsbienen: Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata FABRICIUS, 1787),
  • möglicherweise auch die Flockenblumen-Blattschneiderbiene (Megachile apicalis SPINOLA, 1808)
  • Gefährdung: in Niedersachsen und Sachsen ausgestorben oder verschollen, in Bayern vom Aussterben bedroht, nur in Baden-Württemberg ungefährdet; in Deutschland insgesamt als „gefährdet“ kategorisiert
  • Besonderheiten: nutzt ihr spitzes Hinterleibsende, um die Nestverschlüsse ihrer Wirtsbienen zu durchdringen

jtw

Stacheltragende Kegelbiene
Die Stacheltragende Kegelbiene ist die Wildbiene des Monats Februar 2025. Foto: Roland Günter

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