Schlagwort: Nationalsozialismus

Bienenpflege August für gesunde Winterbienen
05. November 2019

Imker in der NS-Zeit: Ein dunkles Kapite...

Im Nationalsozialismus stand der Imkerbund sehr treu zu den herrschenden Machtverhältnissen. Das lag daran, dass der Deutsche Imkerbund „gleichgeschaltet“ wurde, aber auch an den führenden Köpfen der damaligen Zeit: Mit Karl Hans Kickhöffel wurden die Imker von einem völkisch und antisemitisch denkendem Präsidenten geleitet.

Im Deutschen Bienen-Journal beantwortet der Biologe und Historiker Dr. Rainer Stripf Fragen zur Geschichte der Imker in der NS-Zeit.

Buchcover "Honig für das Volk" von Dr. Rainer Stripf.
Buchcover „Honig für das Volk“ von Dr. Rainer Stripf.

Drei Fragen aus dem Interview mit Rainer Stripf:

DBJ: Herr Dr. Stripf, man bekommt das Gefühl, dass die Imkerverbände dem Nationalsozialismus besonders treu anhingen. Wie kommt das? Bot die Verbandsstruktur den Nazis ein einfaches Ziel?

Stripf: es gab nur eine „Reichsfachgruppe Imker“ im „Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter“. Es wurde tatsächlich von geräuschloser und einmütiger Gleichschaltung des Deutschen Imkerbundes geschrieben. Die Gründe reichen zurück in die Weimarer Republik. Man sprach Mitte der 1920er-Jahre von einer „Notlage der Bienenzucht“. Die Zahl der Imker hatte sich mehr als halbiert. Durch diese Situation gewannen neue Personen enormen Einfluss, die bessere Verhältnisse für die Imker schaffen wollten und versprachen, so wie Karl Hans Kickhöffel. Er war seit 1921 Abgeordneter der „Deutschnationalen Volkspartei“, die national, antisemitisch, monarchistisch und antidemokratisch eingestellt war, Mitglied im „Deutschnationalen Lehrerbund“ sowie Angehöriger des „Stahlhelm“.…

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