Editorial

Die vielen Facetten der Bienenwissenschaft

Schwerpunkt-Hefte machen der Redaktion immer viel Freude. Sich in ein Themenfeld zu vertiefen und darin neue Aspekte beleuchten zu können ist etwas, das die Ideen zum Sprudeln bringt. Beim Schwerpunkt Bienenwissenschaft strömten die Einfälle fast noch ergiebiger als sonst. Wie hat sich die Bienenforschung über die Zeit verändert? Wer zählt zu den führenden Köpfen? Welchen Einfluss hat die Bienenwissenschaft auf die praktische Imkerei? Wie macht man das überhaupt – eine Frage wissenschaftlich zu untersuchen?

Am Ende wurde der Platz wieder knapp. Die spannende Auswahl der Beiträge finden Sie im Schwerpunkt ab Seite 11. Dort stellen wir vor, wie sich die Bienenforschung in Deutschland veränderte, etwa wie sie durch die Einschleppung der Varroa in den 1980er-Jahren einen plötzlichen Schub erhielt und internationaler wurde.

Silke Beckedorf
Silke Beckedorf ist die Chefredakteurin des Deutschen Bienen-Journals. Foto: Ina Volmer

Ein anderer Beitrag erklärt, wie kompliziert es sein kann, eine simple Frage wie „Mit welcher
Geschwindigkeit verbreitet sich Nosema zwischen Bienenvölkern?“ wirklich zuverlässig zu beantworten. Wir stellen Ihnen, als Beispiel für Forscher, die es schafften, über die „Bienenszene“ hinaus bekannt zu werden, mit Karl von Frisch, Martin Lindauer und Thomas Seeley drei berühmte Verhaltensforscher vor.

Diese vier Seiten liegen mir besonders am Herzen, weil sie zeigen, dass Wissenschaftler immer auch Menschen ihrer Zeit sind. Zu lesen, wie von Frisch und Lindauer trotz Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg ihre Entdeckungen machten, ist geradezu atemberaubend. Interessant ist auch, welchen Service die Forschungseinrichtungen in Deutschland für die Imkerpraxis bereithalten.

Dabei darf man natürlich nie vergessen: Nicht nur die Praxisprofitiert von der Forschung. Ohne den praktischen Beitrag von Imkerinnen und Imkern würden der Wissenschaft schnell die Ideen ausgehen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben!

Ihre Silke Beckedorf
Chefredakteurin


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Lesen Sie hier, was Sie in der aktuellen Ausgabe des Bienenjournal-Hefts erwartet:

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TOP-THEMEN im Oktober-Heft

1. Schwerpunkt Bienenwissenschaft

Die Bienenforschung hatte in Deutschland schon immer einen besonderen Stellenwert. Im dbj erfahren Sie, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heute arbeiten, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten. Zudem werfen wir einen Blick zurück: Wie hat sich die Wissenschaft im Laufe der Jahre verändert, und wie wechselten international die Themenschwerpunkte?

2. Oxalsäureverdampfung

Im September erhielt das Medikament Varroxal eine Zulassung. Es ist das erste Präparat zu Verdampfung von Oxalsäure in Deutschland. Unser Redakteur Dr. Sebastian Spiewok hat daher einen Blick auf den Stand der Wissenschaft hinsichtlich dieser Behandlungsform geworfen.

3. Schulungsleute

Nach unserem Aufruf im dbj 8/2023 gingen zahlreiche Nominierungen für die besten Schulungsleute bei uns ein. Die Auswahl war dann nicht so einfach. Doch nun stehen die drei Prämierten fest.

Neugierig geworden? Hier einen Blick ins Heft werfen