Bienenschwarm

22. September 2020

Der Bienenschwarm ist die natürliche Vermehrungsart eines Bienenvolkes. Schwarmzeit ist hauptsächlich von Mai bis Juli, denn dann hat ein Bienenvolk seine größte Masse an Bienen und es wird eng im Bienenstock. Schwarmstimmung entsteht. Die Bienen legen Weiselzellen an, um darin Königinnen aufzuziehen. Kurz bevor diese schlüpfen, zieht die alte Königin mit einem Teil des Volkes als Bienenschwarm aus. Gutes Wetter ist für den Abgang eines Schwarms Voraussetzung. Dabei geschieht dies meistens in der Mittagszeit. Von einem Bienenvolk können im Jahr sogar mehrere Schwärme ausziehen. Es kommt jedoch stark auf die Betriebsweise des Imkers an, ob überhaupt Schwarmstimmung aufkommt. Ein Bienenvolk schwärmen zu lassen, kann gewollt sein bei sogenannten Schwarmimkern oder gezielt verhindert werden. Bienenschwärme an sich sind sehr friedlich. Über die Schwarmbörse kann man überzählige Schwärme abgeben oder beziehen.

Bienenschwarm - Einfangen - Foto: Sabine Rübensaat

Dieser Bienenschwarm ist äüßerst schwierig einzufangen, weil er um den Baum herum sitzt. Foto: Sabine Rübensaat

Wie kommt es zum Bienenschwarm?

Kurz vor dem Schlüpfen der neuen Königinnen verlassen etwa 10.000 bis 20.000 Bienen mit der alten Königin das Bienenvolk. Hierbei handelt es sich um den eigentlichen Bienenschwarm – auch Vorschwarm oder Hauptschwarm genannt. Wenn die Schwarmstimmung nach Abgang des Vorschwarms nicht abgeklungen ist, kann es noch zu Nachschwärmen kommen. In diesem Fall hindern die Arbeiterinnen die frisch geschlüpfte und noch unbegattete Königin daran, ihre Schwestern abzustechen und fliegen mit ihr in einem weiteren Bienenschwarm davon. Dieser Vorgang kann sich mehrfach wiederholen. Wenn es zu keinem weiteren Nachschwarm kommen soll, lassen die Arbeiterinnen die Jungkönigin ihre Schwestern abstechen. Diese fliegt danach zum
Jungfernflug, bei dem sie begattet wird. Anschließend beginnt sie in dem Ursprungsvolk mit der Eiablage.

Eine Sonderform stellt der Hungerschwarm da. Er dient nicht der Vermehrung. Hier verlassen die Bienen den Stock, weil sie nicht mehr ausreichend Nahrung finden. Dies kommt meist nicht in der klassischen Schwarmzeit vor, sondern früh im Jahr oder eher spät, wenn die Trachten August und September nachlassen.

Wohin geht die Reise?

Nach dem Verlassen der Beute sammelt sich der Schwarm in der näheren Umgebung an einem Baum oder Strauch. In der Stadt können dies z. B. auch Laternen oder Dachrinnen sein. Dort bildet er die Schwarmtraube. Anschließend fliegen Spurbienen aus, um nach einem geeigneten neuen Nistplatz zu suchen. Haben sie einen gefunden, teilen sie diesen dem Rest des Schwarms mit dem Schwänzeltanz mit. Nach der Einigung auf einen Zielort fliegen sie dort hin und beginnen mit dem Bau der Waben.