Honigfeuchte

08. März 2021

Mit dem Begriff der Honigfeuchte ist der Wassergehalt im Honig gemeint. Der Wassergehalt des Honigs ist wichtig für dessen Lagerfähigkeit.

Honigfeuchte: Wie kommt der Wassergehalt im Honig zustande?

Die Bienen sammeln den Nektar der Pflanzen. Nektar ist überwiegend eine Mischung aus Wasser, verschiedenen Zuckerarten und einigen Mineralien. Bei extrafloralen Nektarien kommen zudem Aminosäuren hinzu.

Im Bienenstock dicken die Bienen den Nektar ein. Das bedeutet, dass dem Honig ein großer Teil des Wassers entzogen wird. Zudem fügen die Bienen ihm weitere Stoffe wie Enzyme hinzu. Zum Eindicken legen sie den Nektar in den Waben ab und tragen ihn immer wieder in neue Zellen um. Dabei sinkt der Wassergehalt Abschließend setzen sie der Zelle mit dem so entstandenen Honig den Zelldeckel auf. Dabei handelt es sich um eine Wachsschicht. Diese reduziert das Eindringen von Luftfeuchtigkeit in den Honig.

Warum muss das Wasser dem Honig entzogen werden?

Der Entzug des Wassers dient überwiegend der Lagerfähigkeit des Honigs. Folgende Gründe sprechen für diesen Prozess:

  • Lebensraum von Bakterien und Hefen → Gärung

  • Geringerer Platzbedarf für den Vorrat

Bakterien und Pilze vermehren sich gut in einer feuchten Umgebung. Dabei können sie sich von dem Honig ernähren und ihn in andere Stoffe umwandeln. Diese Stoffe sind für die Bienen nicht mehr nutzbar oder sogar giftig. Ein Beispiel ist die Fermentation des Honigs. Dabei wird der Zucker in Alkohol umgewandelt.

Je weniger Wasser der Honig enthält, umso mehr Zucker enthält er pro Zelle. Zucker ist die Energie für das Bienenvolk. Es ist also platzsparend ihn einzudicken.

Wie verhindert man das Ernten von zu feuchtem Honig?

 Honigfeuchte-Refraktometer-Foto-von-Sabine-Ruebensaat

Mit einem Refraktometer misst der Imker die Honigfeuchte, also den Wassergehalt im Honig. Foto: Sabine Rübensaat

Die Honigverordnung schreibt einen maximalen Wassergehalt von 20 Prozent vor. Bei Heidehonig 23 Prozent. Abweichend davon gelten für den Honig im DIB-Glas 18,0 Prozent und bei Heidehonig 21,4 Prozent. Man geht davon aus, dass der Honig bei diesen geringen Wassergehalten nicht in Gärung übergeht.

Der Wassergehalt lässt sich leicht für jeden Imker mit einem Refraktometer überprüfen. Dazu gibt man einen Tropfen des Honigs auf dessen Oberfläche und schaut anschließend durch das Okular. Anhand einer Skala lässt sich der Wassergehalt ablesen. Dies kann noch vor der Ernte am Bienenstand geschehen.

Wie verhindere ich eine zu hohe Honigfeuchte?

  • Die Ernte sollte morgens vor dem Eintragen größerer Mengen des neuen Nektars erfolgen.

  • Der Honig sollte bei der Ernte möglichst wenig Wasser enthalten.

  • Man sollte keine Dickwaben verwenden. Diese können zu einem höheren Wassergehalt im Honig führen.

  • Das Schleudern sollte in einem trockenen Raum erfolgen.

  • In dem Schleuderraum sollte während der Verarbeitung kein Wasserhahn am Laufen sein. Honig ist hygroskopisch. Er zieht also Wasser an.