Sterzeln

31. Dezember 2020

Das Sterzeln ist eine Bewegung der Honigbienen, bei der sie ein Pheromon freisetzen, um Artgenossinnen die Position des Nisteingangs zu signalisieren. Dazu strecken sie ihr Abdomen in die Höhe und Schlagen schnell mit den Flügeln. Das Hochstrecken des Hinterleibs legt die Nassanoffsche Drüse frei. Der Luftstrom verteilt das Pheromon.

Sterzeln: Warum machen Bienen das?

Sterzelnde Biene

Sterzelnde Biene. Aufgerichteter Hinterleib und schlagende Flügel. Foto: Dr. Uwe Pscheidl

Wenn der Imker an das Volk geht und dieses öffnet verlassen auch junge Bienen das Volk, die die äußere Umgebung noch nicht kennen. Da sie die Pheromone wahrnehmen können finden sie den Eingang des Bienenstocks.

Wenn man einen Bienenschwarm in eine neue Beute einschlägt oder er sich selber eine Behausung sucht, kann man das Sterzeln ebenfalls beobachten. Auch hier wird den Bienen der Eingang des Volks gezeigt.

Sterzeln: Unspezifischer Duft des Pheromons

Der Geruch des Pheromons eines Volkes unterscheidet sich nicht von dem eines anderen Bienenvolkes. Durch das Schlagen der Flügel beim Sterzeln wird das Pheromon verteilt und ist so eher wahrnehmbar. Außerdem wird Luft aus dem Volk herausgesogen und ebenfalls verteilt. Dieser Geruch ist für das Volk spezifisch und wird von den Bienen erkannt. Sie fliegen dadurch zum richtigen Volk.

Was sind Pheromone?

Pheromone sind Botenstoffe. Sie dienen beispielsweise der Kommunikation und Beeinflussung zwischen Lebewesen. Die Bienenkönigin gibt Pheromone ab, die verhindern das andere Bienen geschlechtsreif werden. Wenn die Königin stirbt und nicht ersetzt wird, beginnen die Arbeiterinnen nach einiger Zeit mit dem Legen von unbefruchteten Eiern. Daraus können lediglich Drohnen entstehen. Das Volk ist nicht in der Lage weiter zu überleben.

Manche Pflanzen können bei einem Befall mit Raupen ein Pheromon abgeben das Fraßinsekten anlockt. Die ernähren sich von den Raupen und schützen somit die Pflanze. Eine genauere Erklärung findet man in dem online Glossarbeitrag „Alarmpheromon“ des Deutschen Bienenjournals.