Bereits seit Jahrzehnten stehen Imkerinnen und Imker mit ihren Bienenvölkern in Naturschutzgebieten. Doch in den letzten Jahren haben einige von ihnen ihre langjährigen Standplätze verloren. Eine Umfrage soll zeigen, ob die Aufstellverbote ein besorgniserregender Trend sind.
Zuletzt machte die Meldung die Runde, dass rund 30 Imkereien ihre Standplätze in Brandenburg gekündigt wurden. Die Standplätze befanden sich auf Liegenschaften, die vom Bundesforstbetrieb Westbrandenburg teils auch für Umweltstiftungen verwaltet werden. Im dbj 06/2023 hatten wir bereits über mehrere Fälle berichtet, in denen unter anderem auch ein Versuchsbienenstand sowie eine Belegstelle von Buckfast-Imkern betroffen waren. Die Diskussion um eine mögliche Konkurrenz zwischen Wild- und Honigbienen hat sich seither eher noch weiter verschärft.
Naturschutzgebiete: Oft lokale Entscheidungen
Da die Aufstellverbote oft von lokalen oder regionalen Behörden ausgesprochen werden, fehlt eine bundesweite Übersicht darüber, wie viele Imkereien bislang tatsächlich betroffen sind. Auch die genauen Begründungen und Hintergründe sind nicht immer bekannt.
Der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) weist zudem darauf hin, dass auch eine genaue Analyse der Auswirkungen solcher Verbote auf die Imkerei bislang fehlt. Er hat das Thema daher unter anderem gegenüber dem Bundesumweltministerium und in Brüssel gegenüber der EU-Kommission angesprochen. Nun gelte es, die Fälle genauer zu dokumentieren.
Sind Sie von einem Aufstellverbot betroffen?
Der Deutsche Imkerbund hat daher auf seiner Homepage eine Online-Umfrage gestartet. Er bittet alle Imkerinnen und Imker, die von einem Aufstellverbot oder einer Einschränkung der Bienenhaltung in Naturschutzgebieten oder anderen Schutzgebieten betroffen sind, daran teilzunehmen. Auch die Informationen von Imkereien, die ein Verbot oder eine Einschränkung erfolgreich zurückweisen konnten, seien dringend gefragt.
Umfrage auch in anderen Mitgliedstaaten der EU geplant
Nach eigenen Angaben will der Deutsche Imkerbund sich mit anderen Imkerverbänden unter anderem in Frankreich und Italien zusammentun, um Umfrageergebnisse unter dem Dach der Organisation BeeLife zu bündeln. Dabei sei gerade auch die Dokumentation der konkreten Auswirkungen auf die einzelnen betroffenen Imkereien wichtig.
Zur Umfrage des Deutschen Imkerbundes gelangen Sie hier.>>>
red
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