Bienenflucht

24. März 2021

So kann eine Bienenflucht die Honigernte vereinfachen: Möglichst zwei bis drei Mal möchte der Imker im Jahr Honig ernten. Theoretisch sind die Honigräume voll und die Bienen fleißig damit beschäftigt den Nektar einzudicken und weiteren einzutragen. Leider verlassen sie ihn aber nicht, wenn der Imker kommt und geben den Honig auch nicht bereitwillig ab. Stattdessen bleiben sie in dem Honigraum sitzen.

Sonderlich begeistert ist der Imker davon nicht. Mitnehmen kann man die Bienen nicht. Schließlich sollen sie weiter Honig sammeln und wären im Auto und der Küche nur ein Sicherheitsrisiko. Jetzt bieten sich zwei Möglichkeiten an. Entweder man fegt sie mit einem Besen ab oder hindert sie mit einer Bienenflucht am Betreten des Honigraums, nachdem sie ihn freiwillig verlassen haben.

Bienenflucht: Wie bekommt man die Bienen aus dem Honigraum heraus?

Wir können jede einzelne Wabe herausnehmen, die Bienen mit einem passenden Besen abfegen und die Wabe dann in eine bienenfreie Zarge stellen. Damit sie bienenfrei bleibt, muss man sie abseits des Bienenstandes aufstellen und immer wieder verschließen. Diese Methode wird recht häufig angewendet.

Zwischenboden der Bienenflucht mit Einsatz. Foto: Sabine Rübensaat

Dieser Zwischenboden enthält die gelbe Bienenflucht. Der Zwischenboden wird zwischen Brutraum und Honigraum gelegt. Die Bienen können den Honigraum nicht mehr betreten. Foto: Sabine Rübensaat

Wenn man die Ernte an Tagen mit einem hohen Nektareintrag vornimmt und gegebenenfalls erst im Laufe des Tages zu dem Stand kommt, riskiert man damit einen höheren oder zu hohen Wasseranteil im Honig. Die Folge kann sein, dass der Honig nicht mehr verkauft werden darf und mit der Zeit gärt. Für die Bienen ist diese Methode sicherlich stressig, da sie abgefegt werden und der Besen gerne verklebt.

Alternativ kann man morgens am Tag vor der Ernte eine Bienenflucht einsetzen. Das ist eine Holz- oder Kunststoffplatte mit einer Öffnung in der Mitte. Diese zeigt in die Richtung des Honigraumes. Unter der Öffnung befindet sich eine weitere Platte mit eingefrästen Rillen. Die Bienen verlassen mit der Zeit den Honigraum durch das Loch und weiter durch die Rillen. An deren Ende kommen sie heraus und befinden sich im Brutraum. Den Weg zurück finden sie nicht.

Dadurch ist der Honigraum weitestgehend bienenfrei und kann schnell entnommen und ins Auto/die Wohnung gebracht werden. Man spart am Schleudertag also Zeit. Es sollte sich auch nur wenig Nektar mit einem hohen Wasseranteil in den Honigwaben befinden.

Nachteilig ist allerdings, dass man dafür zusätzliches teures Material benötigt. Außerdem muss man zwei Mal zu den Bienen fahren und die Honigräume sowohl beim Einsetzen der Bienenflucht als auch bei der Honigernte anheben.