Honigraum

10. November 2020

Neben dem Boden, dem Brutraum und dem Deckel ist der Honigraum in der Imkerei häufig ein zentrales Element der Beute. In ihm sollen die Bienen den Honig einlagern, damit der Imker diesen schnell und einfach entnehmen kann. Ferner verhindern Imker dadurch, dass sie den Bienen zu viel Honig entnehmen. Diese lagern einen kleinen Teil zusätzlich im Honigkranz um die Brut herum an. Diesen Vorrat entnimmt der Imker dadurch nicht.

Honigraum: Woher wissen die Bienen, wo der Honig hinkommt?

In der heute in Deutschland verbreiteten Form der Imkerei wird zur Trennung zwischen Brutraum und Honigraum meistens ein Absperrgitter eingesetzt. Einige Imker tun dies allerdings nicht, da sie dies als nicht artgerecht empfinden. Bei dem Biosiegel „Demeter“ ist die Verwendung eines Absperrgitters hingegen mittlerweile erlaubt. Das Absperrgitter ist ein Metallgitter mit einem gleichmäßigen Abstand zwischen den Stäben. Diese engen Abstände verhindern, dass die Königin in den Honigraum gelangt. Nur die Arbeiterinnen sind in der Lage, das Absperrgitter zu durchqueren. Somit befinden sich in den Honigwaben keine Pollenzellen, Brut und Rückstände der geschlüpften Brut.

Die Bienen folgen einem Instinkt, den Nektar möglichst fern vom Flugloch einzulagern. Dadurch sollen es Räuber schwieriger haben, ihn zu erreichen. Ferner wird das überschüssige Wasser durch die aufsteigende Wärme aus dem Brutnest aus dem Nektar herausgezogen.

Honigraum: Was sind Dickwaben?

Honigbienen bauen die Waben immer mit einem bestimmten Abstand zueinander. In der Evolution hat sich gezeigt, dass dieser Abstand die größten Vorteile bietet. Manche Imker wollten beim Schleudern Arbeitszeit sparen und sind auf die Idee gekommen, die Rähmchen etwas breiter zu machen und nach dem Ausbauen der Waben ein Stück auseinander zu ziehen. Die Bienen verlängern die Honigwaben dementsprechend.

In der Folge sind die Zellen etwas tiefer und es müssen weniger Waben geschleudert werden. Leider kann dies dazu führen, dass der Nektar nicht genügend Wasser verliert, somit nicht als Honig verkauft werden darf und anfängt zu gären.

Gibt es mit dem Honigraum ein Gewichtsproblem?

Honigräume wiegen viel, wenn sie gefüllt sind. Bei vielen Betriebsweisen wird das Rähmchenmaß aus dem Brutraum auch im Honigraum verwendet. Das bietet Vorteile beim Wachskreislauf. Allerdings kann beispielsweise eine volle Deutsch-Normalmaß (DNM) Zarge dann auch ungefähr 30 kg wiegen. In der Folge ist es wesentlich schwieriger, die Honigräume zu heben und zu tragen. Zumal man bedenken muss, dass die Zargen häufig fest aneinander kleben. Also muss man zusätzliche Kraft beim ersten Anheben aufbringen. Ferner hebt man häufig gebückt, mitunter auch ein bisschen verdreht.

Der Rücken leidet unter der Belastung. Gewichte dieser Größenordnung sollte man vermeiden. Dazu kommt, dass der Schwerpunkt der Zarge recht weit vom Rücken entfernt ist. Teilweise muss man das Gewicht längere Zeit ertragen, etwa wenn man nicht direkt neben dem Bienenstand ein Auto parken kann. So muss man laufen oder eine Schubkarre/Sackkarre verwenden.

Gegenmaßnahmen gegen das Rückenleiden

Glücklicherweise gibt es Abhilfe. In einigen Imkereifachgeschäften erhält man Zargen eines Rähmchemaßes in ungefähr halber Höhe. Dadurch benötigt man zwar mehr Zargen und Rähmchen und hat beim Schleudern mehr zu tun, dafür sinkt das Gewicht pro Zarge auch ungefähr um die Hälfte. Neben den Ganzwaben und den Halbwaben gibt es noch Flachwaben. Die sind nochmal etwas kleiner. Neben dem geringeren Gewicht bietet dieses System den Vorteil, dass Waben aus dem Brutraum nicht in den Honigraum gelangen.

Teilweise gibt es auch vertikal geteilte Honigräume.