Brutraum

19. November 2020

Der Brutraum ist eines von mehreren Teilen einer Beute (Bienenstock), also der Behausung der Honigbienen. In ihm wird die Brut aufgezogen. Das Brutnest ist kugelförmig angelegt. Daran anschließend kommt das Bienenbrot aus Pollen und dann etwas Honig. Der Blütenpollen liefert den Bienen Eiweiß zum Aufbau ihres Körpers. Der Honig ist der Energielieferant. Er besteht aus Zucker. Dabei handelt es sich um Kohlenhydrate. Im Brutraum hält sich der Großteil des Bienenvolkes auf.

In der Regel befindet sich der Brutraum unter dem Honigraum (Magazinbeute, Hinterbehandlungsbeute und Klotzbeute). Bei anderen Beutenarten (Einraumbeuten, Lagerbeuten, Trogbeuten) ist er hinter bzw. neben dem Honigraum zu finden (z. B. Top-Bar Hive, Golzbeute und die Bienenkiste).

Im weiteren geht es überwiegend um die Magazinbeute, da diese in Deutschland hauptsächlich verwendet wird.

 

Brutwabe mit verdeckelter Brut (beige-gelb), Pollen (gelb-orange) und verdeckelter Honig (weiß)

Ein- und zweizargiger Brutraum

Je nach Vorliebe und Einstellung des Imkers werden verschiedene Varianten des Brutraumes verwendet. Bei den kleineren Rähmchenmaßen (Wabengrößen) wie z. B. Deutsch Normalmaß (DNM), Zander und Langstroth wird bei der Betriebsweise zwischen einzargigen- und zweizargigen Bruträumen unterschieden. Bei den größeren Maßen gibt es nur einen Brutraum (Dadant, DNM 1,5 etc.). Einzargige Bruträume bestehen aus einer Zarge (Segment der Beute) und zweizargige dementsprechend aus zwei.

 

Warmbau und Kaltbau

Ferner unterscheiden die Imker noch zwischen dem Warmbau und dem Kaltbau. Beim Warmbau stehen die Waben Quer zum Flugloch. Die Wabenfläche zeigt also Richtung Flugloch. Beim Kaltbau stehen die Waben längs zum Flugloch. Schaut man hinein kann man die Seitenteile mehrerer Waben sehen.

 

Anzahl an Rähmchen im Brutraum und die Position des Drohnenrahmens

In der Regel passen in eine Zarge zwischen 9 und 12 Rähmchen (Waben). Im Fall von zweizargigen Bruträumen kann dieser also insgesamt ca. 18 – 24 Rähmchen (Waben) beinhalten.

Der Drohnenrahmen/Baurahmen zur Schwarmverhinderung und biologisch-technischen Varroabekämpfung wird an die linke und/oder rechte Zargenwand an die zweite Position gehängt. Beim zweizargigen Brutraum bekommt der Obere die beiden Drohnenrahmen/Baurahmen. Bei größeren Rähmchenmaßen (z. B. Dadant) wird nur ein Drohnenrahmen gegeben.

 

Sonstiges

Ein Vorteil des zweizargigen Brutraumes liegt in der möglichen Durchführung der Kippkontrolle. Dazu wird der obere Brutraum angehoben und diagonal aufgerichtet. Es soll dann direkt ersichtlich sein, ob sich das Volk in Schwarmstimmung befindet. In diesem Fall werden die Schwarmzellen meistens an die Unterseite der Waben im oberen Brutraum gebaut.

Wenn man den Brutraum mit einem Rähmchen weniger bestückt als eigentlich hineinpassen kann man die Waben bei der Durchsicht viel besser herausziehen. Außerdem hat man gleich Platz zum Rangieren. Dazu anstelle einer Wabe einfach einen Schied einsetzen. Ansonsten wird der Platz mit Wildbau belegt.