Furchenbiene

06. Oktober 2021

Furchenbienen (Gattung Halictus) sind solitär nistende und in Verbänden (eusozial) lebende Bienen. Sie sind in Mitteleuropa mit etwa 30 Arten relativ häufig vertreten. Die meisten Arten sind dunkel. Einige davon mit einem metallisch-grünen Farbton und hellen Bändern am Rand des Hinterleibs. Charakteristisch ist die längs am Ende des Hinterleibs ausgerichtete Furche bei den Weibchen dieser Gattung. Daher erhielt sie auch ihren Namen. Der Körper ist mäßig behaart. Nur an den Hinterbeinen weisen die Weibchen eine dichte Sammelbürste auf. Es gibt sehr kleine Arten von zum Beispiel nur 4-5mm Grösse und solche mit bis zu 16 mm Körperlänge. Die meisten Arten dieser Gattung bevorzugen bei der Nahrungssuche Korbblütler, wie zum Beispiel Kornblume und Wegwarte.

Jetzt das Bienen-Journal lesen

DBJ Ausgabe 5/2024

Aktuelle Ausgabe

Verhalten und Lebensweise

Im Gegensatz zu den meisten Wildbienen nisten die Furchenbienen in Verbänden (eu-sozial). Die Bildung von Kolonien reicht von sehr kleinen Verbänden, die nur wenige Individuen haben, bis hin zu großen Verbänden. Diese können zum Beispiel bis zu 200 Nester gross sein.

Ihr Nest bauen Furchenbienen in sandigem Boden oder auf wenig stark bewachsenen Flächen, Außerdem nutzen sie zum Teil auch an Hänge aus weichem, sandigem Gestein.

Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae)

 

Biene der Familie Halictidae (Halictus scabiose)

Biene der Familie Halictidae – Halictus scabiose (Copyright: Joaquim Alves Gaspar/Alvesgaspar)

Diese temperaturempfindliche Wildbiene ist eine der wichtigsten Vertreterinnen der Furchenbienen in Deutschland. Da sie wärmeliebend ist, kann sie sich zunehmend durch die Klimaerwärmung in Deutschland immer mehr verbreiten. Inzwischen erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet über ganz Deutschland. Man findet sie auf Wiesenflächen und auch in Gärten bei der Futtersuche. Sie bevorzugt eher spärlich bewachsene Flächen.

Die etwa 12-14mm große Gelbbindige Furchenbiene ist relativ gut an der „Doppelbänderung“ am Hinterleib zu erkennen. Diese Bänder erscheinen bräunlich-gelb und relativ breit und heben sich deswegen gut von der eher dünnen Behaarung der Rückenplatte ab.

 

Pförtner-Schmalbiene

Eine weibliche Pförtnerbiene – Lasioglossum malachurum (Copyright: Gideon Pisanty/Gidip)

Eine der Furchenbiene ähnliche Art ist die Pförtner-Schmalbiene (Lasioglossum malachurum), welche manchmal fälschlicherweise als Furchenbiene aufgeführt wird. Gleich wie die Furchenbiene gehört sie jedoch auch zur Familie der Halictidae. Deshalb weist sie einige Ähnlichkeiten auf, die die eindeutige Identifizierung oft sehr schwierig gestalten.