Graue Sandbiene

17. August 2021

Die Graue Sandbiene (Andrena cineraria) ist eine solitär lebende Biene aus der Gattung der Sandbienen (Andrena). Wie der Name schon sagt, legen die Weibchen der Sandbienen ihre Nester im Boden an – zumeist zwischen Gräsern auf eher spärlich bewachsenem, sandigem Boden.

Graue Sandbiene: Erscheinungsbild

Graue Sandbiene, weiblich

Graue Sandbiene, weiblich (Copyright: Aiwok)

Die Graue Sandbiene ist eine relativ grosse Biene. Die Weibchen messen zwischen 13mm und 15 mm und die Männchen sind etwa 2-3mm kleiner. Der schwarze Körper weist an Kopf und Thorax eine helle Behaarung auf. Am Körper findet sich bei den Weibchen eine dunkle Querbinde. Meist hat der Hinterleib einen bläulich-metallischen Glanz. Ihr Stachel ist weich und für den Menschen vollkommen ungefährlich.

 

Verhaltensweise

Von etwa Mitte März bis Ende Mail fliegt die Graue Sandbiene und ernährt sich von Nektar und Pollen diverser Pflanzen. Daher ist die Graue Sandbiene wie alle „Wildbienen“ von grosser ökologischer Relevanz, da sie zu den Bestäubern zählt. Die Sandbienen sind sehr effektive Bestäuber von diversen Obstbäumen und anderen Pflanzen wie z.B. Preiselbeeren und Blaubeeren.

Die Nester, die von den Weibchen in die Erde gegraben werden, bleiben tagsüber offen und werden nur des nachts und bei Regen verschlossen. Innerhalb des Nestes gräbt sie zudem zwei bis drei tiefe Brutzellen, die eine Tiefe von bis zu 25cm erreichen können. In die Kammer trägt die Bienen im Sommer den Pollen ein und legt darin jeweils ein Ei. Über den Winter verleibt die junge Biene in der Brutzelle und schlüpft im darauffolgenden Frühling. Sandbienen fliegen jeweils in einer Generation pro Jahr.
Diverse Parasiten können die Larven der Sandbienen befallen, wie z.B. Wespenbienen (Nomadae) und Satellitenfliegen.

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Vorkommen und Gefährdungsstatus

Diese graue Sandbiene kommt fast überall in Europa vor, sowohl in natürlichen wie auch urbanen Lebensräumen wie Gärten und Parks. Die Gattung der Sandbienen ist sehr gross innerhalb der Ordnung der Bienen – die unterschiedlichen Arten zu erkennen ist sehr schwierig und oft nur mittels einer sehr guten Lupe oder eines Mikroskops genau feststellbar.

Im Gegensatz zu vielen Artgenossen innerhalb der Gattung der Sandbiene, ist die Graue Sandbiene in Deutschland noch nicht als gefährdet eingestuft. Nichts desto trotz ist ihr Lebensraum schützenwert und in Anbetracht der Gefährdung der gesamten Gattung (25% aller Arten gelten als ausgestorben oder vom Aussterben bedroht) sollte die Entwicklung der Grauen Sandbiene auch weiterhin beobachtet werden.