Varroamilbe

01. Februar 2021

Die Varroamilbe ist ein Parasit der Honigbiene. Es gibt mindestens vier Arten. Die in Europa verbreitete Art Varroa destructor besteht aus zwei Linien. Dem K-Typ und dem J-Typ. Ursprünglich kommt die Milbe aus Asien und ist in den 70er Jahren nach Europa gekommen. Damit gehören sie zu den Neozoen. Das sind Tiere, die durch den Menschen in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie vorher nicht heimisch waren.

Die Weibchen sind circa 1,3 bis 2,0 mm lang und oval. Die Männchen sind eher rundlich mit einem Durchmesser von 0,8 mm. Die Milbe hat acht Beine. Die adulten Tiere sind rot-braun.

Varroamilbe: Parasit aus Asien

Die Östliche Honigbiene (Apis cerana) kommt mit dem Befall an Varroamilben zurecht, weil sie diese in der Drohnenbrut umkommen lässt, wenn die Drohne zu schwach ist um alleine zu schlüpfen. Bei dieser Art vermehrt sich die Milbe nur in der Drohnenbrut. Zudem putzen sich die Bienen intensiver und entfernen die Milben dabei. Ferner ist das Hygieneverhalten stärker ausgeprägt.

1877 wurde die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) in die asiatische Imkerei eingebunden. In den 1950er gab es erste Berichte zu einem Befall der Westlichen Honigbiene mit der Varroamilbe in Asien. Es hatte somit ein Wirtswechsel stattgefunden. Durch den Transport von Bienen gelangten die Milben nach Europa. In der Bundesrepublik Deutschland wurde der erste Befall 1977 gemeldet.

Lebenszyklus der Milben

Die weiblichen Varroamilben sitzen auf den Honigbienen. Dort ernähren sie sich von dem Blut der Bienen. Dieses wird als Hämolymphe bezeichnet.

Die begatteten Milbenweibchen klettern kurz vor der Verdeckelung in die Brutzellen der Bienen. Dort legen sie Eier, aus denen sich männliche und weibliche Milben entwickeln. Die Milben ernähren sich vom Blut der Bienen. In der Brutzelle kommt es zur Begattung der Weibchen. Nach dem Schlupf der Biene klettern diese aus den Brutzellen. Die jungen Milben sind etwas heller als die Muttertiere.

Die Milben sind fast weltweit verbreitet und in allen Honigbienenvölkern in Europa zu finden. Die Vermehrung erfolgt nur während der Brutphase.

Varroa

Die Varroamilbe auf Bienenbrut.
Foto: Sabine Rübensaat

Schädigung des Bienenvolks

Durch den Blutverlust, eine Infektion der Wunden und die Übertragung von Krankheitserregern beim Saugen der Milbe an der Biene wird diese geschwächt. Die Brut kann sterben, wenn zu viele Varroamilben an ihr saugen. Insgesamt führt dies zu einer (starken) Schwächung des Bienenvolkes. Unbehandelt verstirbt das Volk innerhalb weniger Jahre.

Varroamilbe: Bekämpfung und Befallseinschätzung

Es gibt eine Reihe von Verfahren zur Bekämpfung der Varroamilbe. Zu den Biologisch-technischen Verfahren zählt z. B. das Schneiden der Drohnenrahmen. Als chemische Behandlungsmittel werden hauptsächlich die organischen Säuren Ameisensäure, Oxalsäure und Milchsäure eingesetzt.

Der Befallsgrad kann mit einer Varroawindel eingeschätzt werden. Das ist eine Platte unter dem Gitterboden der Beute auf der die toten Milben sichtbar sind.