Bienen im Regen
Seit die Redaktion im Homeoffice arbeitet, fallen ihr immer wieder schöne und auch ungewöhnliche Dinge auf, die sich um Bienen drehen. Dieses Mal lässt uns Magdalena Arnold, Werkstudentin in der Online-Redaktion, an ihren Gedanken teilhaben.
Ab nach Hause, liebe Bienen
Es ist Mitte August, der Sommer wechselt zwischen ich-bin-so-heiß-und-trocken und ich-mach-alles-nass-und-schwül. Dazwischen liegen auch mal nur ein paar Stunden. Gerade sind es dicke, kräftige und massig viele Tropfen, die vom Himmel fallen. Später soll es noch Gewitter geben. Ich halte es an solchen Tagen wie die Bienen und verkrieche mich nach drinnen. Nur gestern habe ich mich nach draußen gewagt: Das Schauspiel, das sich zur Regenzeit am Flugloch abspielt, lasse ich mir nicht entgehen.
Regentropfen: Gefährliches Unterfangen
Noch bevor es beginnt zu regnen, stürmen die Bienen in ihren Stock zurück. Wer den „Heimflug“ verpennt, hat schlechte Karten: Insekten werden nicht selten von Regentropfen erschlagen und sterben. Da trifft es Bienen ähnlich wie Schmetterlinge und Fliegen. Sie können das zusätzliche Gewicht an Wasser nicht tragen und haben oft Probleme überhaupt loszufliegen. Im Notfall können sie sich aber unter Blätter oder in Blüten zurückziehen und abwarten, bis sich der Himmel wieder aufklärt.
Ich schaue Richtung Flugloch und sehe, dass sich nur ein paar Bienen aufs Flugbrett schleichen, dort haben sich einige Regentropfen gesammelt. Schon praktisch, das Wasser direkt vor der Haustür. Die Bienen strecken ihren Rüssel aus und saugen den Regentropfen auf. Wenigstens mit Wasser können sie sich derzeit versorgen, denke ich. Bei andauernden Regenwetterperioden kann der Pollen- und Honigvorrat schnell knapp werden. Dabei blühen hier Kornblumen und Stockrosen, an denen ich die Bienen gerade lieber sehen würde. Aber auch der Regen ist bitternötig für die Natur! Er nimmt nach ein paar Minuten wieder ab, und ich bemerke, wie doch wieder ein, zwei Bienen starten – bestimmt die Mutigen, die vorneweg fliegen. Das Ablegervolk hat hingegen keine Lust – zusammengekuschelt sieht man die Bienen hier aus dem Flugloch lunzen. Bei diesem Wetter ist ihre Trägheit nachvollziehbar.
Wetterfühlige Bienen
Dass die Flugintensität von Bienen abhängig vom Wetter ist, beschrieb der Entomologe Leopold Schuà bereits im Jahr 1952 in seiner Arbeit „Einfluss meteorologischer Elemente auf das Verhalten der Honigbienen“. Hier bestätigt er den Eindruck von Imkern, Bienen würden in großer Zahl in den Bienenstock zurückfliegen, sobald ein Gewitter naht. Ebenso nahm er die starke Reizbarkeit der Bienen vor dem Wetterumschwung wahr. Wächterbienen würden bei aufziehendem Gewitter fremde Bienen direkt angreifen und stechen, aber auch Sammlerinnen wären stechlustiger als sonst. Bei kühlerem, regnerischem Wetter nehme diese Reizbarkeit allerdings wieder ab, die Bienen würden träge werden.
Wie ist das Wetter in Ihrer Region? Wie verhalten sich Ihre Bienen bei Regen und Gewitter? Ich empfehle: Ziehen Sie sich bei Regenwetter wasserdicht an, gehen Sie zu den Bienen und schauen ihnen ein wenig zu. Das ist fast wie im Film! Vor Gewitter und Regen heißt es allerdings: Etwas auf Abstand gehen, sonst drohen Stiche!
Ein Text von Magdalena Arnold
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