Schlagwort: Artensterben

Insektensterben
20. November 2019

Insektensterben: Ein Drittel weniger

Die Artenzahl der Insekten auf Wald- und Wiesenflächen in Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg ist innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel geschrumpft. Das Insektensterben zeigt sich hier in starkem Maße.

Insektensterben im Wald und auf Wiesen

Die Biomasse der Insekten ging in den untersuchten Wäldern um etwa 40 Prozent zurück, im Grünland sank sie sogar um zwei Drittel. Dies sind die alarmierenden Ergebnisse eines internationalen Verbundprojektes unter Leitung der Technischen Universität München (TUM). Die Forscher sammelten auf 300 Untersuchungsflächen zwischen 2008 und 2017 über eine Million Insekten, die zu 2.700 Arten gehörten.

Die Veränderungen waren auf allen untersuchten Flächen zu beobachten: Schafweiden, Wiesen, die drei- bis viermal jährlich gemäht und gedüngt wurden, forstwirtschaftlich geprägte Nadelwälder und sogar ungenutzte Wälder in Schutzgebieten. Besonders betroffen waren aber Arten mit geringem Ausbreitungsradius auf Grünlandflächen, die von viel Ackerland umgeben waren.

Insektensterben: „Solch einen Rückgang haben wir nicht erwartet“

„Dass solch ein Rückgang über nur ein Jahrzehnt festgestellt werden kann, haben wir nicht erwartet – das ist erschreckend, passt aber in das Bild, das immer mehr Studien zeichnen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Weisser von der TUM, einer der Initiatoren des Verbundprojekts. Sein Mitarbeiter Dr. Sebastian Seibold führt das Problem an, dass sich aktuelle Initiativen gegen den Insektenrückgang zu sehr um die Bewirtschaftung einzelner Flächen kümmern und weitgehend unabhängig voneinander agieren würden.…

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Schmetterling Artensterben UN Bericht
08. Mai 2019

UN Bericht Artensterben – Die Kernpunkte...

Eine Million Tier- und Pflanzenarten – also jede achte Art – sind einem Bericht des Weltbiodiversitätsrats zufolge in den kommenden Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Derzeit würden bereits zehn- bis hundertmal mehr Arten aussterben als im Durchschnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre. Der Rat fordert daher einen grundlegenden Wandel in der Landnutzung und im Umweltschutz sowie stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel.

UN Bericht Artensterben – Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

Als Ursachen für den Artenrückgang führt der 1.500 Seiten starke Bericht mehrere Punkte auf:

  • immer intensivere Nutzung von Festland und Meeren,
  • übermäßige Nutzung bestimmter Organismen, beispielsweise Überfischung des Kabeljaus,
  • Klimawandel,
  • Umweltverschmutzung und
  • invasive, gebietsfremde Arten. Auch der übermäßige Einsatz von Antibiotika wird genannt.

Dies sind einige weitere Kernpunkte des UN Berichts zum Artensterben:

  • Seit 1992 hat sich die Siedlungsfläche mehr als verdoppelt.
  • Seit 1980 hat sich die Verschmutzung durch Plastikabfälle verzehnfacht.
  • Über 80 Prozent des globalen Abwassers gelangen unbehandelt in die Umwelt.
  • Über ein Drittel der Landoberfläche und fast zwei Drittel der Süßwasserressourcen werden derzeit für Pflanzen- oder Viehproduktion genutzt.
  • Auf 23 Prozent der Landfläche hat die Produktivität infolge der Abnahme der Bodenqualität abgenommen.
  • Durch Düngemittel, die in Küstengewässer gelangten, sind dort über 400 „Todeszonen“ entstanden. Deren Gesamtfläche beträgt mehr als 245.000 km² und ist somit größer als die von Großbritannien.

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