Die Artenzahl der Insekten auf Wald- und Wiesenflächen in Brandenburg, Thüringen und Baden-Württemberg ist innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel geschrumpft. Das Insektensterben zeigt sich hier in starkem Maße.
Insektensterben im Wald und auf Wiesen
Die Biomasse der Insekten ging in den untersuchten Wäldern um etwa 40 Prozent zurück, im Grünland sank sie sogar um zwei Drittel. Dies sind die alarmierenden Ergebnisse eines internationalen Verbundprojektes unter Leitung der Technischen Universität München (TUM). Die Forscher sammelten auf 300 Untersuchungsflächen zwischen 2008 und 2017 über eine Million Insekten, die zu 2.700 Arten gehörten.
Die Veränderungen waren auf allen untersuchten Flächen zu beobachten: Schafweiden, Wiesen, die drei- bis viermal jährlich gemäht und gedüngt wurden, forstwirtschaftlich geprägte Nadelwälder und sogar ungenutzte Wälder in Schutzgebieten. Besonders betroffen waren aber Arten mit geringem Ausbreitungsradius auf Grünlandflächen, die von viel Ackerland umgeben waren.
Insektensterben: „Solch einen Rückgang haben wir nicht erwartet“
„Dass solch ein Rückgang über nur ein Jahrzehnt festgestellt werden kann, haben wir nicht erwartet – das ist erschreckend, passt aber in das Bild, das immer mehr Studien zeichnen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Weisser von der TUM, einer der Initiatoren des Verbundprojekts. Sein Mitarbeiter Dr. Sebastian Seibold führt das Problem an, dass sich aktuelle Initiativen gegen den Insektenrückgang zu sehr um die Bewirtschaftung einzelner Flächen kümmern und weitgehend unabhängig voneinander agieren würden. „Um den Rückgang aufzuhalten, benötigen wir eine stärkere Abstimmung und Koordination auf regionaler und nationaler Ebene“, sagt Seibold.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. spie
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