Ableger

08. März 2021

Ein Ableger dient der Vermehrung der Bienen. Er wird vom Imker erstellt. Damit handelt es sich um keinen natürlichen Vermehrungsprozess des Bienenvolks.

Wieso erstellt der Imker Ableger?

  • Schwarmvorbeugung

  • gezieltes Nachziehen von Bienenvölkern

Der natürliche Vermehrungsprozess der Bienen ist das Schwärmen. Dabei zieht sich das Bienenvolk mehrere neue Königinnen. Die Königin verlässt den Stock mit einem Teil der Bienen und gründet ein neues Volk.  

Imker können Ableger aber auch gezielt bilden, um den eigenen Bestand an Bienenvölkern zu vergrößern oder um Bienenvölker zu verkaufen. Sie teilen ein Bienenvolk und bilden damit ein Neues, das sich im Laufe der Bienensaison von einem Ableger zu einem Wirtschaftsvolk entwickelt. 

Wie bildet man Ableger ?

Brutwabe eines Ablegers. Foto: Sabine Rübensaat

Brutwabe eines Ablegers. Die Brutwabe wurde bereits mehrfach bebrütet. Erkennbar an der bräunlichen Färbung. Foto: Sabine Rübensaat 

Die Grundlage zur Art der Ablegerbildung ist die Größe des Volks.
Hat man ein starkes Volk, das schwarmgefährdet ist, kann man es schröpfen.
Wird das Volk erst sehr spät oder überhaupt gar nicht honigreif, kann man durch Auflösung Ableger bilden. 

 

Schröpfung
Bei der Schröpfung entnimmt man maximal eine bis zwei Brutwaben pro Volk mit ansitzenden Bienen und sammelt diese in einem separaten Magazin.
Danach teilt man die Brutwaben auf in entweder Magazine mit 3-5 Brutwaben und oder in 3-5- separate Waben-Ablegerkästen und gibt jeweils auch eine Honig- bzw. Futterwabe bei.
Jeder Ableger, egal ob in einem großen Magazin oder in einem Ablegerkaten
, benötigt Nachschaffungsmöglichkeit oder angebrütete oder schlupfreife Weiselzellen.
Die Stärke der Ableger ist jeweils von der Jahreszeit abhängig. Wichtig ist vor allem, dass die Jungvölker Winterstärke erreichen. 

 

Auflösung
Völker die nicht trachtreif sind, werden getrennt und in neue Jungvölker mit mindestens einer Brutwabe mit jungen Larven mit ansitzenden Bienen und einer Futterwabe aufgeteilt. Ein paar Stunden nach der Trennung gibt man noch einige frisch umgelarvte Zellen dazu. Ableger werden an einen mindestens drei Kilometer entfernten Standort gebracht und das Flugloch verkleinert, um die Räubereigefahr zu verringern. Nach etwa einigen Tagen sollte man das neue Volk kontrollieren. 

Wenn nach 21 Tagen die letzte Brut geschlüpft ist, also keine verdeckelte Brut mehr vorhanden ist, kann der Ableger, zum Beispiel mit Milchsäure, gegen Varroa behandelt werden. Des Weiteren sollte man einige honigfeuchte, helle Leerwaben einhängen und für einen regelmässigen Futterstrom sorgen damit das Jungvolk die Winterstärke erreichen kann. 

 

Flugling/Brutling

Eine Art der Ablegerbildung sind Flugling/Brutling. Diese Methode nutzt der Imker beispielsweise andere schwarmverhindernde Maßnahmen nicht mehr funktionieren, die Königin nicht zu finden ist oder bei einem hohen Befall mit der Varroamilbe. Dabei erstellt man einen Ableger mit je einer Brutwabe aus verschiedenen Völkern.  

Dr. Pia Aumeier bildet Ableger  10 Tipps für Ableger von Bienenexpertin Dr. Pia Aumeier findet ihr hier>>