Bienenwolf (Philanthus triangulum)

22. Oktober 2020

Bei dem Bienenwolf (Philanthus triangulum) handelt es sich um ein Insekt der Familie der Grabwespen. Es gibt mindestens 661 Grabwespenarten wovon mindestens 240 in Deutschland vorkommen. Laut Dr. Christian Schmid-Egger (Zoologische Staatssammlung München (SNSB-ZSM)) sind Grabwespen mit den Wildbienen nahe verwandt und bedeutende Antagonisten von Schadinsekten (vgl. DBJ 04/19 S. 66).

 

Bienenwolf: Aufbau und Allgemeines

Der Bienenwolf besitzt sechs Beine. Der Körper ist, wie bei allen Insekten, in drei Abschnitte gegliedert. Dabei handelt es sich um den Kopf (Caput), der Brust (Thorax) und dem Hinterleib (Abdomen). Am Thorax befinden sich zwei Vorder- und zwei Hinterflügel. Er besitzt auch die charakteristische Wespentaille und ist ca. 16 mm lang. Als solitärlebendes Insekt kommt der Bienenwolf nicht in Staaten vor und betreibt keine Vorratshaltung wie z. B. die Honigbiene. Die Nisthöhlen werden im Sand/-Erdboden angelegt. Für Bienenvölker stellt Philanthus triangulum keine Gefahr dar. Im übrigen ist er selten und steht unter Naturschutz. Daher sollte man sich freuen, wenn man mal einen zu Gesicht bekommt.

 

Bienenwolf: Nahrungsaufnahme

Zur Nahrungsaufnahme fliegen die adulten Bienenwölfe an Blüten und saugen den Nektar. Ihren Nachwuchs ernähren sie ausschließlich mit Honigbienen. Dazu fliegen sie auf die Honigbienen und lähmen diese mit einem Stich in den Kehlbereich. Anschließend werden die Bienen in die Brutkammer im Sandboden gebracht und ein Ei auf mehrere Bienen gelegt. Nach acht bis zehn Tagen verpuppt sich die Larve. Sie ernährt sich davor von den Honigbienen.

 

Bienenwolf (oben)

Stickstoffdioxid als Fungizid

Da es in den unterirdischen Bruträumen warm und feucht ist, müssten die Bienen eigentlich innerhalb von 1 – 3 Tagen verschimmeln. Zumindest tun sie dies im Labor unter diesen Bedingungen. Forscher der Universität Regensburg und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz haben herausgefunden, dass von den Eiern des Bienenwolfs ein starker Geruch nach „Schwimmbad“ ausgeht. Das ist auf die Bildung eines Fungizids durch das Ei zurück zu führen. Dieses produziert Stickstoffmonoxid, der anschließend mit der Umgebungsluft weiter zu dem sehr giftigen Stickstoffdioxid reagiert (vgl. DBJ 08/19 S. 4). Ein Fungizid ist ein pilztötender Stoff.