Flugloch verkleinern – mit Holzkeil, Schieber oder Schaumstoffstreifen?

20. April 2021

Um das Flugloch zu verkleinern oder zu verschließen, können Imkerinnen und Imker zwischen Holzkeilen, Fluglochschiebern oder auch Schaumstoffstreifen wählen. Womit fährt man am besten?

Ein verkleinertes Flugloch bietet Jungvölkern eine Stütze, um Angriffen standhalten zu können und Räuberei zu vermeiden. Von Beginn ihrer Bildung bleibt das Flugloch eingeengt. Wirtschaftsvölker brauchen diese Verkleinerung in der Regel nicht. Allerdings muss deren Flugloch beim Wandern komplett geschlossen werden. Das gilt auch für Jungvölker, die von einem Ort zum anderen gelangen sollen.

Die Wahl: Holzkeil, Fluglochschieber, Schaumstoffstreifen

Zur Fluglochverkleinerung und -schließung gibt es verschiedene Mittel auf dem Markt: Holzkeile, Fluglochschieber aus Kunststoff oder Metall und Schaumstoffstreifen sind drei davon. Vor dem Kauf sollten die jeweiligen Vor- und Nachteile bedacht werden:

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Holzkeile
+ Holz als nachwachsender Rohstoff
+ sind beim Beutenkauf oft mit dabei
– verziehen sich leicht; lassen sich bei Feuchtigkeit nur mit Gewalt entfernen
– besitzen nur eine mittige, immer gleich große Öffnung
– kein Schließen des Fluglochs für Wanderung möglich
– Fluglochgröße für Spitzmäuse passierbar – Mäuse können ggf. am Holz knabbern und Öffnung weiter vergrößern

Fluglochschieber aus Kunststoff oder Metall
+ langlebig
+ komplette Schließung für Wanderung möglich
– Gefahr des Verbrausens der Bienen: Bei Totenfall werden die Öffnungen verschlossen; die Bienen geraten in Atemnot (offener Gitterboden ist die Prämisse)
– kein Hindernis für Mäuse: sie knabbern am Plastik-Fluglochschieber
– kein nachwachsender Rohstoff

Schaumstoffstreifen
+ lassen sich beliebig größer und kleiner ziehen
+ ermöglichen die komplette Schließung des Fluglochs für die Wanderung
+ geringe bis gar keine Kosten
+ in Kombination mit Mäusegitter sicher gegen die Eindringlinge
– kein nachwachsender Rohstoff

Flugloch verkleinern: Schaumstoffstreifen als Gewinner

Es zeigt sich: Ein Schaumstoffstreifen in Kombination mit einem Mäusegitter, das von Oktober bis März mittels Reißzwecken, Pinnwandsteckern oder – noch einfacher – mit einem Tacker ans Flugloch gebracht wird, bietet Schutz für Jung- und Wirtschaftsvölker.

Dr. Pia Aumeier empfiehlt, das Flugloch bei Wirtschaftsvölkern ganzjährig offen zu lassen. Lediglich das Befestigen und Abmachen des Mäusegitters im Herbst und Frühjahr erfordert einen Handgriff.

Bei Jungvölkern sieht die Vorgehensweise so aus:

April bis September: Flugloch mit Schaumstoffstreifen auf wenige Zentimeter verengen
Oktober und November: Mäusegitter befestigen, Schaumstoffstreifen bleibt
Dezember bis Februar: Zur Oxalsäurebehandlung wird Schaumstoff entfernt; das Gitter bleibt
ab März: Schaumstoffstreifen und Mäusegitter entfernen 

Aumeiers Tipp: Schaumstoff findet man oft im Sperrmüll – wer fündig wird, nimmt ihn mit. Das spart Kosten und ist nachhaltig. Allerdings sind die Schaumstoffstücke meist nicht kompatibel mit der Fluglochgröße. Die Lösung: eine Brotschneidemaschine, die das Stück in Streifen teilt. Wie Pia Aumeier dabei genau vorgeht, sehen Sie im Video.

Sie möchten noch mehr über die Betriebsweise von Dr. Pia Aumeier erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Onlinekurs auf unserer E-Learning-Plattform Imkerling.de>> 

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