Ob Honigbienen den Wildbienen Konkurrenz machen, wird gerade stark diskutiert. Chefredakteurin Silke Beckedorf lud den Wildbienen-Experten Dr. Christian Schmid-Egger zu einem Besuch in ihren Garten ein. Dort tummeln sich wilde Bienen und Honigbienen.
Ein Hügel mit Bausand, den niemand weggeräumt hat, ein im Sturm auseinandergebrochener Baum, dessen tote Äste im Boden stecken. Insekten zu fördern ist einfacher, als wir gedacht haben: Manchmal geht es einfach nur ums Nicht-Tun. Der Sandhügel hilft Wildbienen, die im Boden nisten. In den morschen Ästen der alten Eiche haben Grabwespen ihre Nester in Fraßgängen von Käfern angelegt.
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Im Garten lassen sich Wildbienen am besten über Blüten fördern. „Mit Stauden kann man sehr viel machen“, sagt Schmid-Egger. Wie gut, dass in unserem Garten bereits einiges blüht, und dann auch noch Arten, die nicht nur Honigbienen schmecken. Korbblütler, zu denen etwa Margeriten zählen, auch Sonnenblume und Kamille, bieten vielen Wildbienen-Arten Nahrung. Zu den rund 600 Wildbienen-Arten, die in Deutschland leben, zählen 37, die von Pflanzen dieser Familie abhängig sind. Wer viele Korbblütler anpflanzt, erhöht also die Chance, auch seltene Arten bei sich im Garten anzusiedeln.
Garten für Wildbienen und Honigbienen: Unbedingt mit Lippenblütlern
Bei uns wachsen Klee und Wicke wild. „Das ist sehr gut“, sagt Schmid-Egger. „Lippenblütler sind ebenfalls sehr bedeutsame Futterpflanzen für Wildbienen.“
Eine Wiese auf dem Gelände, die von der Zottigen Wicke überwuchert ist, sollen wir so lassen, als Weidegrund für wilde Bienen. Gut so, denn die Wiese sieht im Hochsommer wunderschön aus. Und nachdem die Robinien verblüht sind und die Linden noch nicht voll im Nektar stehen, tummeln sich daran auch unsere Honigbienen.
Schmid-Eggers Fazit lautete übrigens: Wo so viel blüht, werden auch wilde Bienen satt. Das hat uns sehr gefreut. Wir sind jetzt motiviert, noch mehr für Wildbienen und ihre Verwandten zu tun.
Bec
Was Dr. Christian Schmid-Egger zu den Staudenbeeten gesagt hat, wie er die Nistwand beurteilt hat und welch überraschende Einschätzung er zu unserem Kiesbeet hatte, lesen Sie in der neuesten Ausgabe des Deutschen Bienen-Journals.
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