Hingucker Honigglas: Tipps fürs Etiketten drucken lassen

06. Juli 2023

Beim Etiketten drucken lassen kann leider einiges schiefgehen: Das Format ist zu klein oder so groß, dass Motive abgeschnitten sind. Die Farben der Honigetiketten sehen ganz anders aus als auf dem Bildschirm oder sie lassen sich später nicht mehr von den Gläsern lösen. Mit diesen Tipps kann man solche und andere Fehler vermeiden.

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Imkerinnen und Imker, die Etiketten drucken lassen wollen, stehen vor einigen Fragen. Welches Papier soll ich für das Honigetikett wählen? Welcher Etikettenkleber lässt sich gut ablösen? Und wie bekomme ich nach dem Drucken lassen genau das Etikett, das ich gerade im Bildbearbeitungsprogramm vor mir habe? Auch in Zeiten der massenhaften Angebote von Online-Druckereien ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zur Druckerei zu suchen – vor allem dann, wenn man sich zum ersten Mal damit beschäftigt, Honigetiketten drucken zu lassen.

Immer mehr Imkerinnen und Imker wollen ein ganz individuelles Etikett für ihren eigenen Honig – ein Design, das kein anderer hat und eine Gestaltung, die ihren Honig vom Honig anderer Imkereien unterscheidet. Sie machen sich Gedanken über die Gestaltung, um Motive, Farben und Formen. Nicht vergessen sollten sie dabei aber auch das Papier, auf das gedruckt werden soll, sowie den Kleber, mit dem das Etikett auf dem Glas haften soll.

Etiketten drucken: Vorher die Frage nach dem Etikettenkleber klären

Der Etikettenkleber spielt eine besondere Rolle. Er soll das Etikett so fest auf dem Glas halten, dass es auch beim Transport und bei höheren oder niedrigen Temperaturen nicht verrutscht. Da die meisten Imkerinnen und Imker ihren Honig in Mehrweggläsern verkaufen und die leeren Gläser gerne wiederverwenden wollen, muss das Etikett gut wieder vom Glas lösbar sein. „Deshalb eignen sich solche Aufkleber eher schlecht, die man bei vielen Druckereien als Druckprodukt wählen und individuell gestalten kann“, sagt Andreas Uhl von der Uhl-Media GmbH. Er ist Drucker und hat regelmäßig mit Imkern zu tun, die ihre Etiketten bei ihm bestellen.

„Konventionelle Aufkleber sind aus Haftpapier, das vergleichsweise preiswert ist“, sagt er. Jedoch sei es bei diesem Material sehr mühsam, die Klebstoffreste vom Glas zu entfernen. Deshalb empfiehlt er sogenannte trockengummierte Etiketten für Kleinmengen und laugenfeste Nassleimetiketten für die maschinelle Etikettierung. Diese kleben bei rückseitiger Befeuchtung ähnlich den früheren Briefmarken. Die Erfahrung zeigt Andreas Uhl, dass diejenigen, die Honigetiketten drucken lassen, oftmals Wert auf Qualität legen. Das soll sich auch beim Klebeverhalten zeigen.

Etiketten drucken: Schutzlaminiert, matt oder glänzend?

Die Druckerei wird ihre Auftraggeber mit Sicherheit fragen, ob das Papier schutzlaminiert, matt oder glänzend sein soll. Bei der Wahl zwischen matt oder glänzend spielen persönliche Präferenzen eine Rolle; ob ein Etikett schutzlaminiert sein soll, ist eher eine Frage des Preises. Entscheidet man sich für die teurere Variante, wird immerhin sichergestellt, dass das Etikett, ist es erst am Honigglas angebracht, nicht an Qualität verlieren wird.

Der Wunsch nach einer besonderen Gestaltung ist gestiegen. „Sehr oft werden bei uns wertige oder bewusst natürliche Motive gedruckt“, sagt Uhl. Er rät von zu viel Farbe ab, wenn diese nicht sehr akzentuiert eingesetzt wird. „Manchmal werden die Etiketten aus Kostengründen in Eigenregie gestaltet, nach dem Motto: ‚Hauptsache bunt‘. Das ist nicht immer ein Volltreffer“, berichtet Uhl. Er meint, dass es sich oft lohne, die ersten eigenen Etiketten mit jemandem gemeinsam zu gestalten, der vom Fach ist oder zumindest beraten und die Etiketten später prüfen kann.

Druckvorgaben beachten

Vor dem Druck sollte man die Etiketten nochmals kontrollieren. Die meisten Druckereien haben ganz bestimmte Druckvorgaben, die man schon in den Druckdateien entsprechend anlegen muss – etwa zusätzlichen Platz um das Etikett herum, genannt „Beschnittrand“, Farbeinstellungen oder die Dateigröße. Als Dateiformat nehmen Druckereien am häufigsten PDFs entgegen. Die Etiketten-Farben sollten im „CMYK“-Format gespeichert sein.

Die Vorgaben sollte man am besten vor dem Erstellen des Etiketts einmal mit einer zuständigen Person durchsprechen. Nachdem das Etikett versendet wurde, schicken die Druckereien im besten Fall einen Korrekturabzug zur Freigabe. Hier können die Druckdaten nochmals geprüft werden. „An dieser Stelle werden oft Layoutfehler oder Ähnliches erkannt und wir können ansonsten auftretende Probleme vor der Druckproduktion entdecken“, erklärt der Drucker.

Alternative fürs Etiketten drucken: Stanzformen

Imkerinnen und Imker, die Etiketten drucken lassen möchten, die keine rechteckige oder runde Standardform haben, nutzen dafür oft Stanzformen. Nach Aussage von Andreas Uhl sind diese meist etwas kostengünstiger als die Etiketten, die geschnitten werden. Sie werden einmal angefertigt und können dann die individuelle Form gleichmäßig über viele Etiketten und Druckvorgänge gewährleisten. Doch auch hier lohnt sich, den Vorgang und die Layoutvorlagen im Detail mit dem Druckereibetrieb des Vertrauens durchzusprechen, um mögliche Fehler zu vermeiden. Hilfreich sind auch Probedrucke, bevor man alle Etiketten in Auftrag gibt.

Die Wahl zwischen Etiketten von der Stange und einem teuren Auftrag an die Grafikagentur muss nicht sein. Wir zeigen im dbj 11/2021, Seite 16, wie Sie professionell anmutende Etiketten schnell und kostenfrei selbst erstellen und zur Druckerei schicken.

Tipps zum Gestalten eigener Etiketten gibt es außerdem in unserem Ratgeberbeitrag zum Thema.>>>

Jana Tashina Wörrle

Foto: Sunny studio – stock.adobe.com

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