Deshalb sind Wespen wichtig

20. Juli 2022

Der Sommer 2022 ist ein Sommer voller Wespen. Diese haben einen schlechten Ruf. Zu Unrecht, denn Wespen übernehmen wichtige Funktionen im natürlichen Kreislauf.

Der Sommer 2022 ist heiß und trocken. Schon der Frühling startete mit wenig Regen und milden Temperaturen. Das sorgt dafür, dass Pflanzen früh und ausgiebig blühen konnten. So ist in diesem Jahr alles zeitig dran oder anders herum gesagt: das große Blühen ist vorbei und Nektar gibt es nun nichr mehr viel zu holen. Das lockt aber auch die Wespen an – meist an das, was wir gerne draußen verspeisen.

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Auch die Wespen haben vom milden Frühjahr profitiert. Sie konnten früh schon Nester anlegen und sich früh und stark vermehren. Sind sie nun verstärkt auf der Suche nach Nahrung und begegnen sie uns daher oft, wird auch schon wieder gewarnt und gemeckert. So hat es die Wespe nicht leicht – und sie muss sich gegen viele Vorurteile behaupten. Kaum einer weiß dagegen vom Nutzen dieses Bestäubers. Auch dass es zahlreiche verschiedene Arten gibt, ist oftmals unbekannt.

Wespen: Vielfalt oft unbekannt

So sind es hauptsächlich zwei Arten, die uns direkt am Esstisch besuchen und die um uns herum fliegen, wenn wir im Sommer draußen sind: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Es gibt allerdings noch zahlreiche andere – staatenbildende und solitär lebende Wespenarten. Viele davon bemerken wir kaum, da sie weder angriffslustig sind noch sonst ein Interesse haben, uns nahe zu sein.

Allen Wespen gemein ist, dass die als Nahrung für den Nachwuchs andere Insekten jagen – und das nutzen sie viel mehr als das, was sich bei uns stibitzen. Sie verfüttern sehr viele andere Insekten, zum Beispiel Mücken, Fliegen und Bremsen, an ihre Brut und haben damit eine wesentliche Funktion im Naturhaushalt. Das übernehmen quasi das ganz natürliche „Recycling“ im natürlichen Kreislauf. Die erwachsenen Wespen sammeln als Nahrung Zuckerhaltiges – oftmals jetzt im Sommer an Früchten an Bäumen und Büschen und manches Mal eben auch von unseren Tellern. Imker kennen natürlich auch die Situation, dass Wespen ganze Bienenvölker ausräubern, wenn diese im Spätsommer Futter bekommen. Dann sollte man das Flugloch an den Beuten verkleinern.>>>

Keine Wespen am Esstisch: Das hilft

Wirklich aggressiv werden sie meist aber nur in der Nähe ihres Nestes, denn hier sehen sie ihre Aufgabe in der Verteidigung. Irritieren kann sie es aber auch, wenn wir sehr wild werden – um uns schlagen, die Wespen anpusten und wenn wir versuchen, sie zu verscheuchen. Besser ist es daher, den Kontakt einfach zu meiden und sie mit Speisen gar nicht erst anzulocken.

Der Naturschutzbund (Nabu) rät deshalb dazu, Nahrungsmittel im Freien grundsätzlich abzudecken und Reste wegzuräumen. Außerdem sollte man sich und vor allem Kindern nach dem Essen den Mund abwischen. Auch das kann die Wespen anlocken und zu unangenehmen Situationen führen. Nur die beiden oben genannten Wespenarten – es sind nach Angaben des Nabu zwei von acht heimischen Wespenarten – stehen übrigens auf Süßspeisen, Fleisch und Wurst und damit auf das, was wir typischerweise im Sommer draußen essen.

Gerade beim Grillen im Garten oder auf dem Balkon kann auch eine Ablenkfütterung helfen, dass es nicht zu Kontakten kommt. Wie diese an besten funktioniert und viele weitere Tipps, um Wespen vom Essenstisch, vom Balkon und eigenen Haus fernzuhalten, lesen Sie hier unter nabu.de.>>>

jtw

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