Lebenserwartung von Bienen sinkt bei viel Nachwuchs

03. Juni 2020

Die Aufgabenverteilung im Bienenstock ist exakt geregelt, doch für die Wissenschaft noch immer rätselhaft. Einfluss hat auch das Alter auf die Lebenserwartung von Bienen. Was der Wissenschaft schon bekannt ist.

Erst steht für die Arbeiterinnen im Bienenvolk die Brutpflege an. Dann werden sie zur Baubiene und verteidigen das Nest. Erst als letzte Aufgabe in ihrem Leben verlassen sie den Bienenstock und werden zur Sammelbiene, die das restliche Bienenvolk mit Nahrung versorgt. Welche Aufgabe eine Biene übernimmt, ist unter anderem durch ihr Alter bestimmt.

Lebenserwartung von Bienen: Schweizer Forschungsteam untersucht Arbeitsteilung

Ein Schweizer Forschungsteam vom Zentrum für Bienenforschung Agroscope und dem Institut für Bienengesundheit der Universität Bern hat sich diese Arbeitsteilung genauer angesehen. Einerseits haben sie festgestellt, dass noch wenig über die genaue Organisation dieses komplexen Systems bekannt ist. Andererseits sind sie bei der Frage, welchen Einfluss das Alter der Bienen auf die Aufgabenverteilung hat, ein Stück weiter gekommen: Sie fanden heraus, dass junge Bienen die älteren Bienen dazu veranlassen, Aufgaben ausserhalb des Nestes zu übernehmen. Damit reduzieren sie aber auch deren Lebenserwartung.

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Umso mehr Brut ein Bienenvolk hat und umso mehr Bienen jedes Alters im Bienenvolk vorhanden sind, desto kürzer leben die älteren Bienen. Die Sammelbienen sind während ihrer Ausflüge einer vergleichsweise größeren Zahl von Gefahren ausgesetzt. Dazu gehören Krankheitserreger, ungünstige Wettereinflüsse oder Vögel, die sie gerne als Nahrung nutzen.

Forschungsergebnisse teilweise übertragbar

Die Erkenntnis der Untersuchungen der Schweizer Forscher: Sowohl die Präsenz von Brut als auch die von jungen erwachsenen Bienen reduziert die Lebenserwartung der älteren Bienen deutlich. Durch diese soziale Regulierung des Sammelverhaltens, könnten sich Bienenvölker schnell an ändernde Umwelteinflüsse anpassen.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Erkenntnisse zur Organisation von sozialen Insektenstaaten auch auf andere Bereiche übertragen werden können – etwa die Robotik oder die Altersforschung beim Menschen. Gleichzeitig könnten Imker daraus lernen: So würde das Entnehmen der Brut aus einem Bienenvolk die Lebenserwartung der Arbeiterinnen erhöhen und ihnen ermöglichen andere Aufgaben im Volk wahrzunehmen. Dies könne bei der Bekämpfung der Varroa-Milben helfen.

Weitere Informationen zu dieser Forschung erhalten Sie hier.>>>

dbj

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