Bei der Demonstration „Wir haben es satt!“ am 18.01. in Berlin erhielt der Imkerblock als einzige Gruppe Polizeigeleit. Anscheinend befürchtete man, dass die Imker die mitgeführten 2,5 Tonnen „Glyphosathonig“ während der Demo auf der Straße verteilen. Im Rahmen einer Aktion hatte der betroffene Imker Sebastian Seusing im Vorfeld einen Eimer Honig vor dem Eingang des Bundeslandwirtschaftsministeriums geleert. Dies hatte für viel Aufsehen gesorgt. Allerdings hatten die Aktionsteilnehmer den Gehweg nach eigener Aussage im Anschluss wieder gereinigt.
„Wir haben es Glypho-satt!“ und andere Parolen konnte man nicht nur auf den vielen Schildern der Imker lesen. Das Thema war allgegenwärtig. Doch natürlich ging es nicht nur um Bienen, sondern auch um Themen wie Tierhaltung, Ernährung oder Gülle und die grundlegende Forderung einer echten Agrarwende. Teilnehmer hatten sich als Bienen, Hühner, Kühe oder Schweine verkleidet. Auch zwei Dinosaurier wurden gesichtet, die wohl eine überholte Agrarpolitik darstellten. Doch auch die vielen Imkerinnen und Imker fielen durch ihre weißen Anzüge auf. Der Imkerblock wurde in diesem Jahr durch mehrere Wagen aufgewertet. So zog ein Trecker einen Anhänger mit Bannern, und ein weiterer Wagen einen Anhänger mit dem belasteten Honig.
Demo „Wir haben es satt“ mit 27.000 Teilnehmern
Den Angaben der Veranstalter zufolge nahmen 27.000 Menschen an der Demonstration teil, die bereits zum zehnten Mal in Folge stattfand. Darunter waren auch viele junge Menschen, die ihren Unmut über eine unbewegliche Politik äußerten. Nach einer Auftaktkundgebung am Brandenburger Tor zog der lange Tross unter anderem am Bundeslandwirtschaftsministerium vorbei. Allen voran fuhr eine Kolonne Dutzender Trecker. „Reden reicht nicht, die Zeit der Ankündigungen ist vorbei. Wir messen Agrarministerin Klöckner daran, was bei ihrer Politik unter dem Strich für Bauernhöfe, Tiere und das Klima herauskommt. Bislang ist diese Ministerin in dieser Hinsicht eine Nullnummer!“, sagte Saskia Richartz, Sprecherin des Demo-Bündnisses. „Wir fordern, dass die Bundesregierung 2020 bei der EU-Agrarreform Nägel mit Köpfen macht. Jetzt heißt es für Julia Klöckner: Ärmel hochkrempeln und die Agrarwende anpacken!“
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TOP-THEMEN im Februar-Heft
1. Besonderheit Alpenrose
Alban Jennewein ist Berufsimker in Tirol. Ein Höhepunkt des Jahres ist für ihn das Blühen der Alpenrosen im Sommer. Doch von ihnen Sortenhonig zu gewinnen gelingt nicht immer. Unsere Reportage zeigt, mit welchen Herausforderungen das Imkern im Gebirge verbunden ist.
2. Phänomen Gynander
Eine Biene ist normalerweise männlich oder weiblich. In seltenen Fällen treten jedoch sogenannte Gynander als Fehlbildung auf, die männliche und weibliche Merkmale aufweisen. Das dbj erklärt, wie das Phänomen zu verstehen ist.
3. Honigmarkt
Viele Imker in der EU berichten über Probleme beim Honigverkauf. BeeLife und der Deutsche Imkerbund haben die verfügbaren Daten genutzt, um ein Bild von der Lage des Sektors zu zeichnen. Lesen Sie eine Zusammenfassung des Berichts.