Schlagwort: wesensgemäße Imkerei

Honigernte Foto: Sabine Rübensaat

Süße Tropfen: Honigernte in der wesensge...

Heinz Risse erntet von seinen Völkern nur den überschüssigen Honig. Die Erträge sind dadurch geringer als bei konventionellen Imkern. Dafür gibt es bei ihm ganz besondere Spezialitäten wie Waben-, Tropf- und Presshonig – so funktioniert die Honigernte in der wesensgemäßen Bienenhaltung.

Honigernte bedeutet bei mir, dass ich den Bienen nur die Überschüsse wegnehme, die sie nicht für die Überwinterung benötigen. Ich möchte, dass sie ihre gesammelten Vorräte für sich verbrauchen dürfen. Nach meiner Überzeugung sind im Honig bessere Inhaltsstoffe für das Überwintern zu finden als im Zuckerwasser. Das stärkt das Immunsystem der Bienen. Für mich hat das auch etwas mit Respekt gegenüber den Honigbienen zu tun: Ich möchte meine Tiere nicht ausbeuten, sondern mit ihnen auf Augenhöhe leben – geben und nehmen. Deshalb ernte ich nur einmal, gegen Ende des Sommers.

Müssen die Bienen nicht unentwegt neuen Nektar sammeln, haben sie mehr Zeit für das sogenannte Allogrooming, eine Art soziales Putzen: Dabei reinigen sie sich nicht nur gegenseitig von Schmutz, sie putzen auch die Varroen fort. Studien haben gezeigt, dass dieses Verhalten nachlässt, wenn man ihnen den Honig zu früh wegnimmt. Die Bienen haben dann nicht mehr ausreichend Zeit für das gegenseitige Reinigen. Für mich ist die späte Honigernte deshalb eine Möglichkeit, der Milbe die Rote Karte zu zeigen.…

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Naturwabenbau

Naturwabenbau – Diese Vorteile bringt es...

Durch die bekannt gewordenen Wachsverfälschungen der vergangenen Jahre bekommt der Rohstoff Bienenwachs einen neuen Stellenwert. Das Interesse der Imker an eigenen Wachskreisläufen, aber auch am Naturwabenbau steigt.

Günter Friedmann ist Berufsimker und hält seine Bienen nach den Demeter-Richtlinien. Diese Erfahrungen hat er mit dem Naturwabenbau gemacht. Fünf Fragen und Antworten.

Fünf Vorteile von Naturwabenbau

1. Welche Vorteile hat es, den Bienen keine vorgegebenen Mittelwände anzubieten? Und gibt es Nachteile?

Friedmann: Ich setze Naturwaben nur im Brutraum ein und im Honigraum bestehen meine Mittelwände aus Entdeckelungswachs oder aus dem umgearbeiteten Naturwabenbauwachs aus dem Brutraum. Das Wachs, was einmal eine Mittelwand war, gelangt bei mir nicht mehr in den Bienenstock, sondern wird dann aussortiert. So erhalte ich eine hohe Wachsqualität und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder anderem sind kein Thema. Von der Wachsqualität hängt dann wiederum die Honigqualität ab. Im Brutraum ermöglicht mir der Naturwabenbau, dass ich jedes Bienenvolk individuell betrachten kann. Ich arbeite nichtschematisch bei jeden Bienenvolk und so erkenne ich auch Probleme schneller, denn diese sind manches Mal am Wabenbau sichtbar. Von Vorteil ist zudem, dass es im Naturwabenbau keinen Wabenschimmel gibt. Dafür ist man beim Bearbeiten des Brutraums etwas eingeschränkt, denn man kann keine Brutentnahme machen, etc, Es gibt mehr Drohnenbrut – was man mit einem geschickten Wabenmanagement allerdings gut handhaben kann – und ich musste leider auch feststellen, dass die Bienen durch Naturwabenbau nicht gesünder sind als konventionell geführte Völker.…

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