2018
Wolfgang Jenke ist der Monatsbetrachter für das Jahr 2018. Er ist der Vorsitzende des Imkervereins Schmallenberg im Sauerland und imkert bereits seit 44 Jahren.
Zur Person: Liebe Imkerinnen und Imker,vielleicht geht es Ihnen auch so wie mir: Monatshinweise oder -ratschläge lese ich bei meiner Imkerlektüre meist zuerst. Es ist für mich immer spannend zu sehen, wie andere Imkerinnen und Imker ihre Bienenvölker halten und ihre Erfahrungen monatlich zu Papier bringen. Ich weiß allerdings auch: Führen drei Imker ein Fachgespräch, bestehen oft drei verschiedene Meinungen. Zu unterschiedlich sind die Beutentypen, die jeweiligen Betriebsweisen, die regionalen Trachten, die Zuchtmethoden und natürlich auch die Erfahrungen und Kenntnisse. Nun habe ich den Auftrag übernommen, die Hinweise für den Imkerkalender 2018 zu schreiben; im Ergebnis meiner Beiträge hoffe ich auf rege imkerliche Diskussionen.
An dieser Stelle möchte ich mich als Begleiter durch das Bienenjahr vorstellen. Mein imkerlicher Werdegang begann, als ich 15 Jahre alt war. Vor nunmehr 44 Jahren bekam ich mein erstes Bienenvolk – einen Nachschwarm – von meinem Nachbarn geschenkt. Mit seiner tatkräftigen Hilfe und einem ausgedehnten Studium von Imkerlektüre erlernte ich das zu der Zeit übliche Imkern.
Meine ersten Bienen wohnten in einer kleinen Hinterbehandlungsbeute aus Holz im Querbau. Das kleine, fast quadratische Rähmchenmaß fand ich damals groß genug. 1979 wechselte ich auf die etwas größere Freudensteinbeute. Doch auch darin wurde es für die vitalen Bienenvölker schnell zu eng. Jedes Wochenende musste ich Schwarmzellen entfernen. Das war in den Hinterbehandlungsbeuten und bei den damals nicht so friedlichen Landbienen eine mühselige und „bestechende“ Angelegenheit. Als ich in den 80iger-Jahren die Varroa auf meinem Stand bemerkte, stellte ich wegen der besseren Behandlungsmöglichkeiten auf die Magazinbetriebsweise in der Segeberger Beute um. Heute würde ich aus ökologischer Sicht Holzbeuten auswählen. Damals habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.
Viele Jahre war ich in unserem ortsansässigen Imkerverein Schmallenberg aktiv. 2016 wurde ich zu dessen Vorsitzendem gewählt. Mein Hauptbienenstand befindet sich direkt am Wohnhaus in Cobbenrode im Sauerland auf einer Höhe von 380 m über NN. Heute betreue ich dort 16 Völker auf einem Freistand.
Monatsbetrachtungen orientieren sich an den jeweiligen Tätigkeiten an den Bienen. Natürlich lassen sich Wiederholungen zu vergangenen Jahren nicht ganz vermeiden; auch wird es schwierig, für jeden das Richtige zu treffen. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass gerade in der Imkerei viele Wege „nach Rom führen“. Dabei spielen auch das jeweilige Klima und die Tracht eine wichtige Rolle. Was im vergangenen Jahr gut funktioniert hat, muss nicht zwangsläufig in diesem Jahr genauso gut laufen. Sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen macht doch den Reiz der Imkerei aus. Es wird einem nie langweilig dabei. Bei meinen Hinweisen berücksichtige ich die bei mir vorkommenden Klima- und Trachtverhältnisse; in anderen Regionen passiert eben manches früher oder später.
Die Monatshinweise 2018