In den Wintermonaten muss auf den Bienenständen Ruhe herrschen. Wissenschaftler haben exakte Temperaturmessungen bei überwinternden Bienenvölkern durchgeführt und dabei nachgewiesen: Ein einziger Stoß am Bienenkasten kann eine Temperatursteigerung um bis zu 24 °C in der Wintertraube zur Folge haben. Erst nach 68 Stunden ist die Temperatur wieder auf den Normalstand abgesunken. Schon das Anheben eines Beutendeckels lässt die Temperatur um etwa 2 °C ansteigen.
Bienen im Winter – So lange kommen sie mit einer Honigblasenfüllung aus
Bei Außentemperaturen von 8 bis 13 °C sitzt die Bienenmasse noch recht locker. Die Bienen können offenes Futter von den Außenwaben zum Kern ihres Wintersitzes umtragen. Sinkt die Temperatur ab, wird die Wintertraube dichter und kleiner. Die Randbienen sorgen dafür, dass möglichst keine Strahlungswärme verloren geht. Bei Hinterbehandlungsbeuten ist diese „Randbienenzone“ etwa zwei bis drei Zentimeter dick, bei Magazinvölkern sind es dagegen sieben bis acht Zentimeter. Die großen Magazinvölker haben also eine doppelt so dicke „Winterkappe“.
Interessant ist die Feststellung, dass Randbienen 48 Tage mit einer Honigblasenfüllung auskommen, bevor sie wieder Nahrung aufnehmen und den Standort wechseln müssen. Bienen im Inneren der Wintertraube benötigen dagegen bereits nach 16 Tagen neue Nahrung.
Auch bei sehr tiefen Außentemperaturen fällt bei den Randbienen die Temperatur nicht unter 6 bis 8 °C. So macht uns das Bienenvolk vor, wie ohne Thermostatsteuerung bei geringstem Energieverbrauch eine maximale Wärmeausbeute zu erzielen ist.
Das neue Bienenjahr planen
Am Anfang eines neuen Jahres sollten wir uns darüber Gedanken machen, was uns das vergangene Jahr an Gutem oder weniger Gutem gebracht hat, und für das begonnene planen. Hier könnten ein Buch und die imkerlichen Zeitschriften vergangener Jahre helfen, unser Wissen mit neuen Erkenntnissen aufzufrischen. Ich wünsche Ihnen, ich wünsche uns ein erfolgreiches und zufriedenes Bienenjahr.
Lesen Sie hier, was Sie in der aktuellen Ausgabe des Bienenjournal-Hefts erwartet:
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TOP-THEMEN im März-Heft
1.Zeidlerei
Die UNESCO hat die traditionelle Waldimkerei in Polen und Belarus auf die Liste des immateriellen Kulturerbes gesetzt. Erfahren Sie in der Märzausgabe mehr über diese alte Tradition und wie es heute um sie steht.
2. Digitale Imkereiverwaltung
Die Digitalisierung kommt in der Imkerei nur langsam voran. Wir klären, ob Apps für Stockkarten und weitere Dokumentationen Imkerinnen und Imkern die Arbeit erleichtern.
3. Absperrgitter
Mit oder ohne Absperrgitter imkern? Dr. Pia Aumeier erklärt, was dafür und was dagegen spricht. Bienen stromern ohne Gitter wohl schneller im Honigraum herum, über mehr Honig oder Brut verfügen die Völker aber letztlich nicht.
4. Ethnologie in der Imkerei
Ethnologinnen und Ethnologen haben früher das Leben ferner Kulturkreise erforscht. Heute hat sich ihr Arbeitsfeld geändert. Der Ethnologe Dr. Peter Niedersteiner hat die Imkerei in den Blick genommen.
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