Feldwespen: Oft verwechselt und verscheucht

25. Juni 2021

Feldwespen – auch Hauswespen genannt – leben zwar meist nahe bei uns und sind auch nicht selten. Dennoch sind sie es nicht, die uns am Esstisch besuchen oder gar lästig werden, wenn wir uns im Garten aufhalten. Feldwespen sind friedlich und nützlich. So erkennt man sie.

Wespen sind nicht gerade die beliebtesten Insekten. Wohl die meisten Gärtner, Balkonbesitzer, Biergartenbesucher oder auch Imker finden sie lästig. Dabei gibt es „die Wespe“ genauso wenig wie „die Biene“. Ihre Vielfalt ist riesig. So müssen auch scheinbar unbekannte Arten wie die friedlichen Feldwespen mit dem schlechten Ruf der Wespen generell leben. Online stößt man so auch schnell auf Fragen und Hinweise dazu, wie sich Feldwespen am besten vertreiben lassen. Doch das ist gar nicht nötig.

Feldwespen greifen nicht an

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Direkt zu uns an den Esstisch – an süße oder eiweißreiche Speisen und Getränke – gesellen sich eigentlich nur zwei Arten: die Gemeine oder Gewöhnliche Wespe und die Deutsche Wespe. Feldwespen gehören so gut wie nie dazu, denn sie sind friedlich und fallen eigentlich nur auf, wenn man die Einflugschneise eines Nestes entdeckt und nachverfolgt. „Feldwespen greifen nicht an, außer sie fühlen sich bedroht, dann versuchen sie sich natürlich zu verteidigen. Sie haben auch kein Interesse an unserem Essen“, sagt Rolf Frey. Er ist Wespen- und Hornissenfachberater und Mitglied beim Nabu und erlebt es oft, dass die Feldwespe mit anderen Arten verwechselt wird.

Im Juli und August sind die Nester der Gemeinen Wespen und der Deutschen Wespe voll mit Brut und für diese brauchen sie Nahrung. Beide sind heimischen Arten, die sowohl am verbreitetsten sind als auch die größten Brutnester anlegen. Die Nester haben einen Durchmesser bis ca. 60 cm und weit über 1.000 Bewohner. „Deshalb sind sie so auffällig und auf Nahrungssuche können sie ganz schön aufdringlich werden“, sagt Frey. Anders die Feldwespen, die mit einer Volksstärke von ca.30 Individuen deutlich weniger sind. Sie jagen hauptsächlich kleinere Insekten als Nahrung und verfüttern diese an ihre Nachkommen. So schützen sie uns auch vor zu vielen Mücken oder Fliegen und sind wie alle Wespen auch Schädlingsbekämpfer. Die erwachsenen Tiere stärken sich, indem sie zuckerhaltige Säfte saugen – zum Beispiel Nektar aus Blüten und Säfte aus reifem Obst. Somit tragen sie auch zur Bestäubung bei.

Feldwespen erkennt man im Flug

Feldwespe im Flug
Unterschied zu anderen Wespenarten: Feldwespen lassen beim Fliegen die Beine hängen. Foto: wpoeschl/Pixabay

Die Unterschiede der einzelnen Arten sind für Laien dennoch schwer zu erkennen und so erlebt es Rolf Frey häufig, dass Hausbesitzer entdeckte Nester sofort entfernt haben möchten. „Meist wenden sie sich an die Feuerwehr, Stadtverwaltungen, Naturschutzverbände oder an die Naturschutzbehörde und diese wiederum ruft an bei einem von uns Wespenberatern an“, erklärt der Fachmann. Er siedelt in Notfällen die Wespen dann gezielt um. Bei Feldwespen rät er aber oft auch dazu, das Nest einfach dort zu lassen, wo es die Wespen gebaut haben. Dazu nutzen sie Fasern von Totholz und vermischen es mit Speichel. Ist die Brut geschlüpft, verlassen sie das Nest nach wenigen Monaten und die Wespen verschwinden Ende August komplett. „Das erledigt sich meist schnell von alleine, aber leider wissen das zu wenige“, sagt Frey. Beim Anblick eines Wespennestes bekommen viele regelrecht Angst.

Dabei könne man Feldwespen und deren Nester ganz gut unterscheiden von denen der anderen verbreiteten Arten. Feldwespen bauen Nester ohne Außenhülle, deren Zellen nach außen hin offen sind. Man kann sozusagen die Eier, Larven und die schlüpfende Brut direkt sehen. Die Feldwespen selbst nennt Rolf Frey „die Hubschraubertypen“ und bezieht sich dabei auf ihr Flugverhalten. „Sie sind relativ langsam in der Luft und sie lassen die Hinterbeine hängen“, erklärt er.

jtw

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