Dritte Kunstaktion von Beedabei im Fußballstadion Nürnberg

18. Juli 2020

220 gelbe Blumenkästen erleuchteten am Weltbienentag diesen Jahres den Nürnberger Hauptmarkt. Dahinter steckt die Initiative Beedabei, die sich für ein breites Nahrungsangebot für Bienen in Städten stark machen will. Das Projekt soll im Rahmen der Bewerbung Nürnbergs für die „Kulturhauptstadt Europas“ im Jahr 2025 auch europaweit bekannt werden. Am Samstag, 18. Juli 2020, startet die dritte Kunstaktion von Beedabei im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg.

„Wenn ich ein Bild male, dann hängt das an der Wand. Wenn ich eine Skulptur baue, dann steht sie rum. Das hilft den Bienen nicht“, erzählt Peter Kalb im Video zu Beedabei. Zusammen mit Autorin Gisela Bartulec reichte der Künstler im Jahr 2018 das Projekt Beedabei bei der Stadt Nürnberg ein. Die Idee dahinter: Gelbe Blumenkästen, bestückt mit bienenfreundlichen Pflanzen, sollen als Kunstaktion in europäischen Städten aufgestellt, danach verteilt werden und so ein Bewusstsein für artenreiche und bienenfreundliche Bepflanzung schaffen.

Die Kästen kommen den Stadtbienen dabei aktiv zugute. Die Stadt Nürnberg hatte 2018 in einem „Open Call“ dazu aufgerufen, spannende soziale, kulturelle oder ökologische Projekte einzureichen, welche die Stadt später für die „Kulturhauptstadt 2025“ qualifizieren könnten. Unter den etwa 150 eingereichten Projekten wurden in einer Abstimmung mit 14.000 Menschen insgesamt 11 Projekte ausgewählt, darunter auch Beedabei, die nun realisiert werden.

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Beedabei: Aktion zum Weltbienentag erster Erfolg

„Lasst uns die Städte Europas gelb machen“, sagt Peter Kalb zum Projekt. Europa: Dafür stehen auch die Europasterne, die aus den gelben Balkonkästen formiert werden und als erstes zum Auftakt des Projektes am Weltbienentag auf dem Hauptmarkt in Nürnberg zu sehen waren. Inmitten der Sterne steht außerdem der Archetyp „Aufstehen“. Für die Bepflanzung der Blumenkästen hatten sich 18 Gärtnereien aus und um Nürnberg bereit erklärt.

Die Aktion am 20. Mai stellte einen ersten Erfolg dar: Nachdem die 220 Blumenkästen binnen einer Stunde aufgestellt worden, Interviews durchgeführt und Fotos geschossen waren, wurden die gelben Pollen- und Nektarbringer an Passanten verschenkt. Die Bedingung hierfür war, später ein Bild vom aufgestellten Kasten zu machen und es anschließend an die Initiatoren zu schicken, damit es auf der Website des Projekts einsehbar ist.

Beedabei Haupmarkt Nürnberg Foto: Christian Schöne
Die Beedabei-Kunstaktion auf dem Haupmarkt in Nürnberg am 20. Mai 2020. Foto: Christian Schöne

Am Samstag, 18. Juli 2020, findet nun die dritte Kunstaktion im Max-Morlock-Stadion, dem Heimatstadium des 1. FC Nürnbergs, statt. Einen Monat zuvor war die Aktion auf dem Schloss Weissenstein in Pommersfelden nahe Stuttgart zu sehen. An die Stelle der Europasterne tritt dieses Mal ein 18,3 Meter breiter Fußball, der „Beedabei-Ball“, mit insgesamt 350 Blumenkästen. Anders als bei den vorigen Aktionen werden die leuchtenden Kästen dieses Mal erst vor Ort mit Pflanzen bestückt. Wer sich vorher bei dem Künstlerpaar angemeldet hat, darf den Rasen ab 13.00 Uhr einzeln betreten und sich einen leeren Kasten mitnehmen. Dieser wird vor dem Stadion von einer Gärtnerei bepflanzt und kann dann mit nach Hause genommen werden. Das Künstlerpaar ist optimistisch, dass solche Aktionen auch zukünftig stattfinden werden – mindestens einmal im Jahr bis 2025 und darüber hinaus, auch außerhalb Nürnbergs.

Beedabei: Stadtverwaltungen, Unternehmen & Institutionen machen mit

Bisher machen sogar einige Stadtverwaltungen, Unternehmen und Institutionen von den Beedabei-Blumenkästen Gebrauch. Als Symbol für mehr Artenvielfalt und ein breiteres Nahrungsangebot für Honig- und Wildbienen leuchten die gelben Kästen an Rathäusern, Schulen und öffentlichen Plätzen. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann auch eine Spende abgeben, ein Beedabei-T-Shirt oder auch einen Turnbeutel mit entsprechendem Logo kaufen.

Seit 1985 erhält eine europäische Stadt jährlich den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ und bekommt damit die Chance, seine kulturelle Vielfalt unter Beweis zu stellen. Im Jahr 2020 teilen sich die Städte Galway (Irland) und Rijeka (Kroatien) den Titel. Die Stadt Essen war zusammen mit Pécs (Ungarn) und Istanbul (Türkei) im Jahr 2010 die letzte deutsche Stadt, die als „Kulturhauptstadt Europas“ ernannt wurde. Für 2025 darf sich erneut eine Stadt in Deutschland, zusammen mit einer slowenischen Stadt, den Titel holen. Nürnberg hatte sich unter dem Motto PAST FORWARD um den Posten beworben und möchte besonders die Themen Menschlichkeit, Weltgestaltung und Miteinander ansprechen. Ob Nürnberg tatsächlich „Kulturhauptstadt Europas 2025“ wird, entscheidet sich am 28. Oktober 2020.

arn

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