Wildbiene des Monats Dezember: Die Rote Maskenbiene

28. November 2022

Die weißen und hellgelben Gesichtszeichnungen geben den Maskenbienen ihren Namen. Die Rote Maskenbiene besitzt, anders als man vermuten könnte, aber keine roten Zeichnungen im Gesicht. Stattdessen hat das Weibchen einen weinroten Hinterleib. Die Rote Maskenbiene ist die Wildbiene des Monats Dezember 2022. Das macht sie so besonders.

Die Rote Maskenbiene ist in manchen Gegenden Deutschlands bereits vom Aussterben bedroht und vielfach steht sie auf den sogenannten Vorwarnlisten der Bundesländer (siehe Verbreitungskarte). Das liegt daran, dass ihr Lebensraum schwindet. Diesen findet die Rote Maskenbiene vorwiegend in Offenlandschaften wie Sandgruben, Binnendünen, sonnigen Waldrändern und Wegböschungen.

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„Vor allem kahle Bodenstellen mit benachbartem reichen Blütenangebot sind überlebenswichtig für die Rote Maskenbiene“, teilt die Initiative „Deutschland summt!“ mit. Gemeinsam mit der zu ihr gehörigen Stiftung Mensch & Umwelt ernennt sie jeweils die Wildbiene des Monats und erklärt, wie man sie schützen kann. Im Dezember ist dies die Rote Maskenbiene.

Rote Maskenbiene: Besondere Art Pollen zu sammeln

Dabei bezieht sich ihr Schutz vor allem auf den Erhalt ihres Lebensraums. Bei den Nahrungspflanzen ist die Wildbiene dagegen eher unspezialisiert. Sie zählt zu den pollensammelnden Bienenarten. Dabei bevorzugt sie den Pollen unter anderen von der Wilden Möhre, von Wiesen-Schafgarbe, Berg-Sandglöckchen und der Wilden Resede – und sie nutzt eine besondere Sammelmethode, da sie keine Sammelborsten besitzt, liest sie den Pollen mit ihren Mundwerkzeugen auf und schluckt ihn herunter.

Verbreitungskarte der Roten Maskenbiene
So verbreitet ist die Rote Maskenbiene noch in Deutschland. Quelle: Stiftung für Mensch und Umwelt, Dominik Jentzsch

Im Nest angekommen spuckt sie ihn nach Angaben von „Deutschland summt!“ dann wieder aus. Das entstandene zähflüssige Nektar-Pollen-Gemisch dient den Larven als Wintervorrat. Die Rote Maskenbiene lagert ihn bei der Eiablage in den Zellen mit ein. Die Brutzellen legt die hintereinander gereiht an – immer etwa ein halbes Dutzend in einem Gang im Lehm- oder Sandboden. Sie nistet nach der Paarung ab Mitte Juni und ist dann bis im September aktiv. Zur Eiablage nutzt sie schon vorhandene Hohlräume im Erdboden wie alte Erdnester von Schmal- und Furchenbienen oder auch Regenwurmgänge.

Tipps für den Schutz der Roten Maskenbiene

„Deutschland summt!“ gibt Tipps, wie jeder der Roten Maskenbiene und ihren Verwandten helfen kann: am besten im Winter mit einer Starthilfe für die nächste Flugsaison. „Lassen Sie Fruchtstände der Stauden und Kräuter über den Winter stehen. Sie sind nicht nur für Insekten wertvoll, sondern auch für Singvögel. Außerdem verleihen sie dem Garten im Winter etwas Struktur“, erklärt die Initiative. Weitere Tipps, wie jeder bienenfreundliche Strukturen gestalten kann, finden Sie unter wir-tun-was-fuer-bienen.de und deutschland-summt.de.

Rote Maskenbiene
Ein Weibchen der Roten Maskenbiene sitzt auf einer Blüte der Acker-Kratzdistel. Foto: Albert Krebs

„Deutschland summt!“ hat eigene Fakten Wildbiene des Monats Dezember 2022“ zusammengestellt:

  • Name: Rote Maskenbiene (Hylaeus variegatus, Fabricius 1798)
  • Flugzeit: Juni–September
  • Nahrung und Lebensraum: unspezialisiert, sammelt an Dolden- und Korbblütlern, Rosen-, Glockenblumen- und Nachtkerzengewächsen; nutzt sandige trockenwarme Standorte wie Waldränder, Brachflächen, Magerrasen, Sand- und Kiesgruben sowie Dünen
  • Nistweise: nistet in vorhandenen Hohlräumen im Erdboden, oft mehrere Nester beieinander
  • Parasiten: keine
  • Gefährdung: steht in Deutschland auf der Vorwarnliste, mäßig häufig; in Schleswig-Holstein bereits ausgestorben/verschollen; in Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedroht
  • Besonderheiten: rote Hinterleibsbasis der Weibchen, nutzt verlassene Nester anderer Hautflügler

jtw

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