Leserreise nach Nepal: Hinauf in die Berge

24. Oktober 2019
Wir erklimmen das Mittelgebirge Nepals: Auf Steintreppen geht es beständig bergauf ins Australien Camp. Fotos: Nils Heichen

Von Bandipur fahren wir mit dem Bus nach Pokhara. Hier startet unsere Trekking-Tour nach Landruk, wo wir in ein paar Tagen die Honigjäger treffen wollen. Dafür packen wir nur das Nötigste ein: einen Tagesrucksack und eine kleine Gepäcktasche, die von den Trägern transportiert werden. Je 25 Kilogramm Gepäck wuchten sie auf ihren Rücken. Die Last befestigen sie zusätzlich mit einem Gurt an der Stirn. So verteilt sich das Gewicht besser. Eine in Nepal typische Art, schwere Gegenstände und Güter zu transportieren.

Giganten der Bergwelt Nepals

Es geht weiter bergauf und bergab. Oft begegnen uns Einheimische, die alle möglichen Güter wie zum Beispiel Hühner von Dorf zu Dorf transportieren.

Unsere erste Wanderung führt uns viele Steintreppen hinauf zum Australien Camp. Auf 2.120 Metern Höhe genießen wir den ersten Ausblick auf das Annapurnagebirge und eine warme Suppe zum Mittagessen. Danach geht es noch ein paar Schritte weiter nach Pothana, wo wir die Nacht verbringen. Als wir ankommen, stecken die Riesen des Annapurnagebirges mit ihren Köpfen noch in den Wolken.

Der erste Zwischenstopp ist erreicht: In Pothana erwartet uns ein erster Blick auf den 6.993 Meter hohen Machhapuchhre.

Am nächsten Morgen klärt es jedoch auf, und wir können endlich einen Blick auf die Giganten der Bergwelt Nepals werfen. Was für eine Aussicht! Unseren Begleitern ist die Begeisterung der Gruppe für dieses Panorama nicht entgangen und so verlegen sie das Frühstück kurzerhand nach draußen, wo wir bei heißem Tee, Kaffee und Banana-Pancakes in den Tag starten.

Wer hatte Pancakes? Frühstück unter freiem Himmel mit Panoramablick auf das Annapurnagebirge.

Bergauf, mal bergab durch Nepal

Gestärkt geht es weiter nach Landruk. Etwa vier Stunden wandern wir über schmale Wege und Steintreppen, deren schmale Stufen nicht immer auf die europäische Durchschnittsfußgröße ausgelegt sind. Es geht mal bergauf, mal bergab. Wir überqueren zwei Flüsse auf abenteuerlich aussehenden Hängebrücken und erfrischen uns an den vielen Wasserfällen, die aus den Felswänden sprudeln.

In den Bergdörfern halten viele der Bauern Bienen in Klotzbeuten, eine sehr ursprüngliche und auf dem Land noch weit verbreitete Form der Imkerei.

Die Natur hier wirkt, abgesehen von der Straße und den kleinen Siedlungen, noch recht unberührt. Uns begegnen unzählige Schmetterlinge und andere Insekten. Die Luft ist erfüllt vom Gesang der Zikaden, über unseren Köpfen ziehen Greifvögel ihre Kreise. Fast kommt man sich vor wie in einem Freizeitpark, wo die Besucher in riesigen Tropenhäusern mit exotischen Pflanzen kleine Pfade durch Flüsse und Wasserfälle begehen können, wäre da nicht diese Wildheit des Landes – und der Plastikmüll. Immer wieder finden sich inmitten der Naturidylle Ansammlungen an Plastikflaschen, Kaugummipapier, Kekspackungen und was man sonst noch so alles beim Wandern verliert oder entsorgt.

Nächste Etappe: die Honigjäger von Nepal

Schließlich erreichen wir Landruk, ein Dorf im Mittelgebirge Nepals. Hier leben die Gurukh, ein Volksstamm von denen noch ein paar Männer als Honigjäger arbeiten. Morgen dürfen wir sie treffen und ihnen dabei zusehen, wie sie auf die Jagd nach den meterlangen Waben der Riesenhonigbiene gehen.

Saskia Schneider

Endlich angekommen. Nach über vier Stunden erreichen wir die Landruk Bee Lodge.


Themen: