Vandalismus und Diebstahl: Immer wieder Imker betroffen

14. November 2019

Traurige Meldungen gehen in den vergangenen Tagen durch die Presse: Immer wieder hört man von Vandalismus und Diebstahl. Honig und Bienenvölker wurden gestohlen, Bienenvölker mit Bauschaum getötet und Beuten einfach umgeworfen. Im Landkreis Stade wurden herrenlose Völker gefunden.

Bienenvölker zerstört und Beuten umgeworfen

Es sind Meldungen, die Imker nicht gerne hören oder lesen, aber die dennoch derzeit nicht selten sind: Wenn Bienenvölker gestohlen oder beschädigt werden oder wenn sich Fremde am Honig bedienen. Letzteres ist Anfang November im Landkreis Ludwigshafen geschehen – und das eimerweise. Bisher noch unbekannte Täter haben mehrere Eimer mit Honig aus einer Gartenhütte einer Kleingartenanlage gestohlen. Aber nicht nur das: Sie haben außerdem 17 Bienenkästen des Imkers so mit Bauschaum verschlossen, dass die Bienen gestorben sind. Die Polizei sucht nun nach Zeugen des Vorfalls, der sich am helllichten Tag ereignete.>>>

Vandalismus an Bienenvölkern gab es aber nicht nur hier. Auch aus Salzhausen meldete ein Imker schon vor einigen Monaten, dass die Deckel von mehreren Beuten heruntergerissen wurden. Sieben Bienenvölker starben deshalb, weil es zu der Tatzeit sehr kalt war und viel regnete. Im Naturschutzgebiet Büsenbachtal in der Region Lünebueger Heide haben Unbekannte in diesem Jahr sechs Bienenvölker zerstört und einfach umgekippt. Und auch in Buchholz kam es im September zu einem Vorfall, der durch die Presse ging. Hier fanden die Schulimker der Integrierten Gesamtschule (IGS) ein umgekipptes Bienenvolk, das nicht mehr zu retten war.

Illegal aufgestellte Bienenvölker suchen ihre Besitzer

Etwas anders lautet da die Meldung aus dem Landkreis Stade an, denn hier hat die Polizei Anfang November 68 illegal aufgestellte und derzeit herrenlose Bienenvölker an mehreren Standorten gefunden. Den Vermutungen der Polizei zufolge handelte es sich um Diebesgut, also gestohlene Bienenvölker. Die Beamten haben Anzeigen ausgewertet von Imkern, denen Bienen gestohlen wurden. Sie konnten bislang zwei der gefundenen Völker den eigentlichen Besitzern zuordnen. Imker, die Völker vermissen, können nun die beschlagnahmten Beuten besichtigen und sich beim Veterinäramt melden. Hier gibt es Infos dazu. >>>

Die beschlagnahmten Beuten wirken nach Angaben der Polizei hinsichtlich Farbe, Abnutzungsgrad und Beschriftung sehr zusammengewürfelt – so, als würden sie von mehreren Besitzern stammen. Insgesamt waren die Bienenvölker wohl in einem schlechten Zustand: schwach, mit wenig Futter und vielen Varroamilben.

Bienen gestohlen? – Das können Imker tun

Imker, deren Bienenvölker gestohlen oder beschädigt werden, sollten Anzeige bei der Polizei erstatten. Sind sie Mitglied in einem Imkerverein, greift zudem die sogenannte Imker-Globalversicherung. Dann können die Imker mit einem finanziellen Ersatz für jedes Bienenvolk rechnen. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in unserem Ratgeber-Beitrag „Bienenklau: Wann die Versicherung bezahlt“. >>>

jtw

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TOP-THEMEN im Mai-Heft

1. Schwerpunkt Varroaresistenz

Es ist möglich, varroaresistente Bienen zu züchten und zu halten. Das zeigen Wissenschaft und auch Erfolge von Züchterinnen und Züchter. Jetzt gilt es, Wissen und Erfahrungen in der Imkerschaft in die Breite zu tragen. Der neue Schwerpunkt zeigt, wie Sie an der Verbreitung von Varroaresistenz mitwirken können. Darin gehen wir sowohl auf Aspekte der Zucht als auch auf biotechnische Maßnahmen ein, die den Einsatz von Medikamenten verringern oder gar überflüssig machen.

2. Schwarmfang

Wer einen Schwarm Honigbienen in freier Natur erspäht, muss schnell handeln. Manchmal fängt man einen solchen an einem Zaun in Kniehöhe, ein anderes Mal hängt er hoch oben an einer Straßenlaterne. Mit welchen Geräten schreiten Schwarmjägerinnen und -jäger zur Tat? Das dbj hat sich umgeschaut – ein Überblick.

3. Virentest

Seit September 2023 ist der sogenannte FASTest® BEE 3T auf dem Markt: ein Schnelltest, der drei Bienenviren nachweisen und von Imkerinnen und Imkern selbst durchgeführt werden kann. In einem Beitrag erläutern die drei Entwicklerinnen und der Entwickler die Hintergründe der Entstehung und seine Anwendung.

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