Alarmpheromon

12. Januar 2021

Lebewesen nutzen Pheromone, um auf chemischem Wege miteinander zu kommunizieren – so auch das Alarmpheromon. Neben dieser Art der Signalübertragung gibt es beispielsweise noch die Töne, Lichtsignale oder die Bewegung.

Alarmpheromon: Was macht das?

Alarmpheromone werden von verschiedenen Insekten genutzt um auf eine Gefahrenquelle aufmerksam zu machen und Artgenossen gegebenenfalls zur Verteidigung zu animieren. Wenn eine Honigbiene zusticht, gibt sie ebenfalls ein Alarmpheromon ab. Dabei handelt es sich um Isoamylacetat. Die umgebenden Bienen nehmen dieses Alarmpheromon wahr und greifen die gekennzeichnete Stelle ebenfalls an.

Alarmpheromon: Was ist Isoamylacetat?

Isoamylacetat gehört zur Stoffgruppe der Ester. Es ist eine Verbindung aus der Carbonsäure „Essigsäure“ und einem Alkohol. Ester sind flüchtige Substanzen. Das bedeutet, dass sie schnell verdunsten und sich in der Luft verteilen. Außerdem haben sie einen starken Geruch, der anfangs teilweise angenehm riecht, aber nach einiger Zeit zu Kopfschmerzen führt. Häufig riechen Ester nach Obst wie beispielsweise Banane oder Erdbeere.

Alarmpheromon: Wie kann ich mich schützen?

Alarmpheromone machen die Bienen aggressiv. Wenn man gestochen wurde, hilft ein Rauchstoß aus dem Smoker auf die betroffene Stelle, um die Übertragung des Alarmsignals auf die umgebenden Bienen zu unterbrechen. Ansonsten sollte man sich von den Bienen entfernen.

Lederhandschuhe speichern die Alarmpheromone und geben sie mit der Zeit ab. Das bedeutet, dass die Bienen sie beim nächsten Einsatz am Volk wahrnehmen und unruhig oder aggressiv werden können. Dies kann wiederum zu Stichen führen. Ferner hat man mit Handschuhen und Schutzkleidung weniger Gefühl für die Bienen.

Pheromone: Was für weitere Zwecke gibt es?

Butwabe mit Buckelbrut

Butwabe mit Buckelbrut. Die Königinn ist verstorben. Die Arbeiterinnen legen unbefruchtete Eier. Es entstehen Drohnen. Foto: Henrike Lüderitz

Die Bienenkönigin gibt Pheromone ab, um zu verhindern, dass die Arbeiterinnen im Bienenstock geschlechtsreif werden. Wenn die Königin stirbt und nicht ersetzt wird, beginnen die Arbeiterinnen mit dem Legen von Eiern. Da diese unbefruchtet sind, können daraus lediglich Drohnen entstehen. Da die Drohnenzellen dicker sind und die Zelldeckel höher nach oben ragen, spricht man in diesem Fall von „Buckelbrut“. Das Brutnest ist außerdem meist sehr unregelmäßig. Ein buckelbrütiges Volk wird keine Königin mehr annehmen. Der Imker muss es auflösen.

Pflanzen können beim Befall mit Schädlingen ebenfalls Pheromone freisetzen. Diese sollen Fraßinsekten wie Wespen anlocken, die die Schädlinge oder deren Brut auffressen. Umgebende Pflanzen nehmen diese Pheromone teilweise ebenfalls wahr und reagieren darauf. Dabei können sie diese ebenfalls erzeugen oder mit der Herstellung von Giften oder Bitterstoffen reagieren, um den Befall mit Schädlingen zu verhindern. Die Blüten von Pflanzen setzen ebenfalls Pheromone frei, die auf Bienen wirken und sie beeinflussen sollen.

Daneben gibt es auch noch Sexualpheromone. Diese dienen dazu einen Fortpflanzungspartner zu finden.

Pheromone werden in verschiedenen Fallen verwendet, um Tiere anzulocken und anschließend zu töten oder zu untersuchen. Hierbei geht es sowohl um Pflanzenschutz als auch um die Forschung.