Beute

05. März 2021

Auch die Bienen brauchen eine Wohnung in der ein angenehmes Klima herrscht, sie ihre Vorräte verstauen können und wo sie ihren Nachwuchs aufziehen. Was für den Menschen die Wohnung oder das Haus ist, ist für die Honigbienen die Beute. Und davon gibt es viele verschiedene Varianten.

Die Beutenarten

Es wird überwiegend zwischen Magazinbeuten, Hinterbehandlungsbeuten und Lager- und Trogbeuten unterschieden. Daneben gibt es auch noch die Bienenkörbe.

Aktuell werden hauptsächlich Magazinbeuten verwendet. Sie setzen sich aus einzelnen Zargen zusammen, in denen sich wiederum die Rähmchen befinden. Magazinbeuten werden von oben bearbeitet. Die Rähmchen sind leicht zugänglich und die Beute kann leicht erweitert werden. Dafür muss man aber schwer heben.

Beute-Hinterbehandlungsbeute, Foto: Sabine Ruebensaat

Bei dieser Beute handelt es sich um die heute selten verwendete Hinberbehandlungsbeute. Foto: Sabine Rübensaat

Die Hinterbehandlungsbeute beinhaltet auch Rähmchen. Aber sie wird von hinten geöffnet. Um an das hinterste Rähmchen zu gelangen, muss man alle anderen Rähmchen herausholen. Ferner kann man den Platz nicht beliebig erweitern. Andererseits fällt das Heben der schweren Zargen weg, um an die unteren Waben zu gelangen.

Bei der Lager- und Trogbeute stehen der Honigraum und der Brutraum nebeneinander und nicht übereinander. Sie hat allerdings einen größeren Flächenbedarf. Auch diese Beute ist rückenschonend. Sie spielt in Deutschland keine große Rolle.

Bienenkörbe sind in den letzten Jahrzehnten nahezu verschwunden. Sie wurden beispielsweise in der Lüneburger Heide verwendet und kommen ohne Rähmchen aus.

Die Beute: Welche Bestandteile hat sie?

Beuten bestehen in der Regel aus folgenden Bestandteilen:

  • Boden: Mit Flugloch und einem Gitter zur Luftzirkulation und Kühlung an der Unterseite.

  • Brutraum: Dort wächst die Brut heran. Hier wird der Pollen und etwas Futter gelagert.

  • Honigraum: Hier lagern die Bienen den Honig ein.

  • Deckel: Zum Verschließen der Beute.

  • Rähmchen: Hier werden die Waben von den Bienen hineingebaut. Sie sind meistens beweglich.

Einige weitere häufig genutzte Bestandteile sind:

  • Futtergefäße: Um die Bienen füttern zu können. Es gibt Futtertaschen und Futterzargen.

  • Schutzdeckel: Aus Metall, um den eigentlichen Deckel vor dem Wetter zu schützen.

  • Absperrgitter: Um zu verhindern, dass die Königin vom Brutraum in den Honigraum gelangt.

  • Varroaeinschub: Eine bewegliche Platte zur Kontrolle des Totenfalls an Varroamilben.

  • Fluglochkeil: Um Mäuse am betreten der Beute vom Herbst bis Frühling zu hindern.

Die Beute: Das Baumaterial

Bienenbeuten gibt es aus Holz und aus Styropor zu kaufen. Styropor ist ein Plastik und kommt in der Natur eigentlich nicht vor. Holz gilt als langlebiger, atmungsaktiver und natürlicher. Es ist aber auch schwerer. Styropor hält die Bienen wärmer, da es besser dämmt. Allerdings hat sich herausgestellt, dass die Bienen eher die Bienentraube aufwärmen und nicht die gesamte Beute. Bienenkörbe wie der Lüneburger Stülper sind aus Stroh hergestellt.

Bei der Desinfektion ist Holz wesentlich leichter zu handhaben. Man kann es einfach mit einem Gasbrenner abflammen. Styropor würde diesen Temperaturen nicht standhalten. Daher muss man es in heißem Wasser mit Ätznatron behandeln. Stroh kann man überhaupt nicht desinfizieren.

Eine Biozertifizierung der Imkerei ist mit Beuten aus Styropor (Kunststoff) nicht möglich. Kleinteile wie zum Beispiel Folien und Futtertröge dürfen teilweise aus Kunststoff bestehen. Dies hängt allerdings von der „Bioart“ ab – also den Anforderungen der EG-Verordnung oder Verbandssiegeln wie zum Beispiel Bioland, Naturland oder Demeter.

Die Falz

Manche Magazinbeuten verfügen über eine Falz am Rand der Zarge. Sie soll die Teile der Beute besser zusammenhalten, damit diese nicht abrutschen. Dadurch wird allerdings die Kippkontrolle zur Prüfung auf Schwarmlust erschwert. Ferner ist es schwieriger die Beute anschließend zu öffnen. Mit den Wochen haften die Bauteile der Beute durch die Propolis so stark aufeinander, dass eine Falz nicht notwendig ist.

Statistik des Deutschen Bienen-Journals

Die Januarausgabe des Deutschen Bienenjournals 2018 beinhaltete eine Leserumfrage. Es hatten 949 Leser teilgenommen. 92 Prozent nutzen die Magazinbeute und 13 Prozent die Hinterbehandlungsbeute. Diese wird eher von älteren Imkern genutzt und auch eher im Osten als im Westen. Auf die anderen Beutensysteme entfallen ungefähr 8 Prozent. Da manche Imker mehrere Beutensysteme verwenden, liegt die Summe bei mehr als 100 Prozent. Es waren Mehrfachnennungen möglich.