Beutenkäfer (Der Kleine) (Aethina tumida)

02. November 2020

Zu einem der neueren Bienenschädlinge in Europa zählt der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida). Er kam das erste Mal um 2004 nach Europa und wurde in Portugal in illegalen Postsendungen von Königinnen in Form von Eiern und Larven entdeckt. Dort wurde er erfolgreich ausgerottet.

Am 11. September 2014 bestätigte das italienische Gesundheitsministerium den Fund von Käfern und Larven in drei Ablegern. Es folgten Sperrzonen, Wanderverbote und Ausrottungsstrategien. Diese waren bisher nicht erfolgreich. Der Käfer hat sich in den vergangenen Jahren weiter verbreitet. Bisher scheint er nur in Italien vorzukommen.

Der Kleine Beutenkäfer: Aussehen, Vermehrung und Schaden

Der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida). Foto: Nick Annand

Der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) zerstört das Wabenwerk in den Bienenvölkern. Er ist, wie die Amerikanische Faulbrut, anzeigepflichtig. Foto: Nick Annand

Der Kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) ist braun bis schwarz gefärbt mit drei Beinpaaren. Die Antennen an seinem Kopf sind keulenförmig. Er hat einen flachen, ovalen Körper und ist bis zu 0,5 cm lang. Seine Larven sind weiß bis gelblich gefärbt und bis zu einen Zentimeter lang. Sie haben drei Beinpaare im Brustabschnitt und auf den gesamten Rücken paarige dornenförmige Fortsätze.

Die Käfer fliegen zu den Beuten und legen dort in die verdeckelten Brutzellen und in Spalten ihre Eier ab. Die schlüpfenden Larven ernähren sich von der Bienenbrut und den Vorräten in den Waben. Dabei zerstören sie das Wabenwerk. Insofern sind sie mit der Wachsmotte vergleichbar. Die Larven verlassen den Bienenstock und graben sich im Boden vor der Beute ein. Dort entwickeln sie sich zum adulten Käfer.

Angerichteter Schaden und Bekämpfung

In der Regel scheint der Kleine Beutenkäfer keinen nennenswerten Schaden anzurichten. Die Bienen sind in der Lage ihn zu erkennen und zu bekämpfen. Dabei sind starke Völker offenbar besser geschützt als schwache Völker. Die natürlichen Säuren Ameisensäure, Milchsäure und Oxalsäure zur Bekämpfung der Varroamilbe wirken im Freilandversuch nicht gegen den Kleinen Beutenkäfer. Es gibt Fallen, allerdings scheinen diese nicht notwendig zu sein.

Was tun, wenn man ihn findet?

Der Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer ist meldepflichtig. Sollte man den Verdacht haben, dass man den Kleinen Beutenkäfer gesehen hat muss man dementsprechend umgehend die Behörden informieren. Die Käfer, Larven und Eier werden anschließend untersucht und weitere Schritte bei Bedarf eingeleitet. Das Veterinäramt sollte dazu der richtige Ansprechpartner sein.

Um ein Gesundheitszeugnis zu erhalten muss man nachweisen, dass kein Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer und der Amerikanischen Faulbrut besteht.