Der Schwarzblaue Ölkäfer ist zum Insekt des Jahres 2020 ernannt worden. Seine Besonderheit: Das tödlich wirkende Gift, das auch andere Käfer schützt. Hochgradig wirksames Gift hat der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) in sich. Einst wurde es mit Honig zusammen als Liebestrank zubereitet. Doch es kann auch tödlich wirken. Der Käfer ist 10 bis 35 Millimeter lang, in Mitteleuropa schon seit tausenden von Jahren heimisch und seinen Namen verdankt er seinem schwarzblau-glänzendem Körper.
Schwarzblaue Ölkäfer: Insekt des Jahres 2020
Rund 30 Arten aus der Familie der Ölkäfer leben in Mitteleuropa. Der Schwarzblaue Ölkäfer ist dabei am häufigsten vertreten. Als „Insekt des Jahres 2020“ wurde er vom Kuratorium „Insekt des Jahres“ ausgezeichnet, das seit 1999 jedes Jahr eine Insektenart auswählt, die eine besondere Bedeutung für unser Ökosystem hat.
Das Insekt des Jahres 2020 zeichnet dabei vor allem sein starkes Gift aus. Denn dieses nutzten lange Zeit nicht nur die Ägypter als wehenerzeugendes Mittel. Es diente auch zur sexuellen Potenzsteigerung in Liebestränken und wurde im antiken Griechenland für Hinrichtungen genutzt. Denn ein einziger Käfer enthält eine tödliche Dosis Cantharidin für einen Erwachsenen. Bis in die Neuzeit sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entologie (DGaaE) Morde mit dem Käfergift begangen worden.
Zur Wildbiene des Jahres 2020 wurde die Auen-Schenkelbiene gewählt.>>>
Schwarzblauer Ölkäfer: Hochwirksames Gift
Doch mit dem Gift schützt das Insekt des Jahres 2020 auch sich selbst und andere Insekten. So gibt der Käfer es in geringen Dosen an Larven, Eier und Puppen anderer Ölkäferarten weiterund rettet sie so vor Freßfeinden. Er übernimmt damit im Ökoystem eine wichtige Schutzfunktion für andere Käfer.
Um zu überleben, haben die Schwarzblauen Ölkäfer sich auch eine besondere Vorgehensweise angeeignet: „Die Larven klettern auf Blüten und warten dort auf bestimmte Wildbienen, um von ihnen in deren Nester transportiert zu werden. Dort ernähren sich die Larven von den Bieneneiern und vom Pollenvorrat“, erklärt die DGaaE zur Auswahl des Insekts des Jahres 2020.
Insekt des Jahres 2020: Schutzfunktion im Ökosystem
Schwarzblaue Ölkäfer leben an sandigen und offenen Stellen, wo es viele Wildbienennester gibt. Die Art kommt auch an extensiv landwirtschaftlich genutzten Standorten wie beispielsweise in Heidegebieten, Trockenrasen und Streuobstwiesen vor.
jtw
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TOP-THEMEN im September-Heft
1. Dunkle Biene
Johannes Peter ist Nebenerwerbsimker in Sachsen. Seine Bienen gehören der Unterart Apis mellifera mellifera an. Die Arbeit mit der Dunklen Biene unterscheidet sich nicht wesentlich von der mit Carnica- oder Buckfast-Bienen. Dennoch weist die in Deutschland ursprünglich heimische Honigbiene einige Besonderheiten auf.
2. Mondscheinbegattung
Die Mondscheinbegattung ist technisch aufwendig. Doch sie ermöglicht die gezielte Verpaarung von Königinnen ohne künstliche Besamung und Belegstelle. Fritz Höfler von den Freien Mellifera-Züchtern erklärt, was dahinter steckt.
3. Klimaregulierung
Wie kommen Bienenvölker eigentlich mit der Hitze klar? Und wie mit winterlicher Kälte oder hoher Luftfeuchtigkeit? Ohne das Eingreifen der Bienen hinge das Klima im Nest überwiegend von den äußeren Bedingungen ab. Roland Sachs und Sigrun Mittl erklären, wie Honigbienen das Stockklima regulieren.
4. Bienen in New York
Auch in der Großstadt New York werden Honigbienen gehalten. Das war nicht immer erlaubt. Dass die Imkerei in Big Apple heute legal ist, ist unter anderem Andrew Coté zu verdanken. dbj-Leserin Uta Henriksen hat ihn besucht und berichtet.
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