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Wilde honigbienen: was man von ihnen lernen kann
18. März 2020

Wilde Honigbienenvölker: So viele leben ...

Im BEEtree-Monitor kann jeder wilde Honigbienenvölker registrieren und ihren Standort vermerken. Das Angebot findet großen Zuspruch und so können immer mehr Informationen über die wilden Honigbienen hierzulande gesammelt werden.

So schreiben auch die Initiatoren des Projekts, Sebastian Roth, Felix Remter und Benjamin Rutschmann, in einer Zusammenfassung der Daten zum vergangenen Jahr von einem rasanten Anstieg der gemeldeten wilden Honigbienenvölker im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl lag im Jahr 2019 demnach bei 193. 2018 lag sie bei nur 64 entdeckter Bienenvölker in freier Wildbahn in Deutschland. Zudem bekommen die Monitor-Macher immer mehr Rückmeldungen auch aus dem europäischen Ausland.

Mit knapp 200 Völkern in der Datenbank, wovon zwei Drittel im Jahr 2019 eingetragen wurden, werde es nun spannend zu sehen, wie viele den Winter überlebt haben. Da der milde Winter auch Nachteile für die wilden Honigbienen habe – etwa weil die kürzere brutfreie Phase den Druck durch die Varroamilbe erhöht und die Völker mehr Pollen für den Nachwuchs benötigen – formulieren Roth, Remter und Rutschmann einen Aufruf an alle Melder und Melderinnen, die Völker noch vor der Schwarmsaison und bei gutem Flugwetter zu besuchen, um den aktuellen Status des Volkes im Monitor festzuhalten. Wichtig sei, auf Polleneintrag zu achten. Frühe Beobachtungen bis Mitte März sollten unbedingt bis Mitte April nochmals bestätigt werden, da gerade das zeitige Frühjahr eine sehr kritische Phase für das Bienenvolk bezüglich des Vorratsmangels darstelle.…

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Wilde honigbienen: was man von ihnen lernen kann

Wilde Honigbienen und was man von ihnen ...

Wilde Honigbienen gibt es auch in Deutschland noch in größerer Zahl. Ihnen wird derzeit immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Sebastian Roth dokumentiert die wilden Honigbienenvölker online im BEEtree-Monitor und beantwortet fünf Fragen zum Thema.

1. Warum wird den wilden Honigbienenvölkern in Deutschland gerade jetzt immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt? Wie kommt es zu dem scheinbar neuen und breiteren Interesse?

Roth: Das Interesse vieler Hobby-Bienenhalter verschiebt sich in den letzten Jahren. Sie sind weniger am Honig und anderen Bienenprodukten interessiert, stellen andere Gesichtspunkte der Honigbienen in den Vordergrund und hinterfragen tradierte Sichtweisen bzw. Methoden, z. B. auch beim heiklen Thema Varroabehandlung. Großes Interesse wecken Beispiele von wild lebenden aber auch betreuten Völkern aus anderen Ländern, die zeigen, dass durch einen Selektionsprozess eine Koexistenz von westlicher Honigbiene und Varroamilbe möglich ist. Ebenso kommen Impulse aus der Wissenschaft: Die Artikel von Seeley (Darwinistische Bienenhaltung) sowie Neumann & Blacquiere (The Darwin cure for apiculture) sind nur zwei Beispiele dafür.

2. Gibt es Schätzungen dazu, wie viele wilde Honigbienen es in Deutschland ungefähr gibt?

Roth: Die erste wissenschaftliche Untersuchung in Deutschland speziell zu Völkern im Ökosystem Buchenwald wurde in der Juniausgabe bereits vorgestellt. Nach Hochrechnung leben allein in Deutschlands Wäldern mehrere Tausend Völker in Baumhöhlen. Eine Schätzung der Gesamtanzahl ist bisher kaum möglich, da zu wenig systematisch erfasst ist und jeder Landschaftstyp unterschiedliche Bedingungen, wozu Nisthöhlen und Nahrung gehören, bietet.…

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