Imkern im Januar: Winterpause richtig nutzen

03. Januar 2022

An den Bienen ist noch Winterpause. Jetzt kommt es auf die richtige Vorbereitung an, damit die nächste Bienensaison erfolgreich wird.

Ich halte etwa 40 Völker in Segeberger Beuten, die auf fünf Stände verteilt sind. Im Januar gibt es direkt an den Bienen noch nichts zu tun. Sie brauchen ihre Winterruhe; Störungen führen zu vermehrter Nahrungsaufnahme, woraus Darmkrankheiten entstehen können.

Ich vertraue darauf, dass ich die Völker gut eingewintert habe. Allerdings besuche ich die Bienenstände regelmäßig. So könnte das Eindringen einer Maus die Bienen in der Traube vernichten. Während eines Kontrollgangs kann ich den Milbenfall durch vorsichtiges Herausziehen des Bodenschiebers stichprobenartig überprüfen.

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Gute Planung in der Winterpause

Und dann sind da noch die guten Vorsätze für das neue Jahr: Eine gute Planung in der arbeitsarmen Zeit im Winter schafft Freiräume. Ich will nicht überrascht werden, weil zur Schwarmzeit zu wenige Beuten zur Verfügung stehen oder Rähmchen und Mittelwände für die Ableger fehlen. Aber auch eine gute Honigernte sollte mich nicht auf dem falschen Fuß erwischen, daher stehen genügend Behälter für die Honiglagerung zur Verfügung.

Den Erfolg meiner imkerlichen Tätigkeit messe ich nicht am Honigertrag oder an der Anzahl der abgegebenen Königinnen und Ableger. Für mich entsteht Freude, wenn es mir gelingt, die Bienen mit einer gewissen Leichtigkeit durchs Jahr zu führen und dabei durch gute Vorbereitung und Planung keine Hektik aufkommen zu lassen.

Imkerkring: Neuimker auf die Zeit nach der Winterpause vorbereiten

2005 entstand der „Deutsch-Niederländische Imkerkring“ („kring“ = Niederländisch für „Kreis“). Die Zusammenarbeit der deutschen und niederländischen Imkerinnen und Imker legte das Fundament für das Deutsch-Niederländische Bienenzentrum, das ab 2012 entstand. Das Schulungs- und Dokumentationszentrum wird vom 2013 gegründeten Förderverein „Imme Bourtanger Moor e. V.“ getragen, dessen Vorsitzender ich bin, und hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Anfänger fachlich durch das Bienenjahr zu bringen. Nur so bekommen wir qualifizierte und begeisterte Imkerinnen und Imker, die wir so dringend benötigen und die dann selbst in der Lage sind, anderen zu helfen.

Das Bienenzentrum – kurz „IMME“ genannt – bietet unter anderem imkerliche Grundschulungen an. Deren Konzept sieht vor, die Schulung nach einem Infoabend im Januar mit der ersten Durchsicht der Völker Anfang April zu beginnen. Sie orientiert sich an der Entwicklung des Bienenvolkes und endet im Dezember mit der Restentmilbung. Dabei ist ein hohes Maß an praktischer Arbeit vorgesehen.

Aus unserer Sicht kann man das zurzeit vorhandene große Interesse der Neuimker nur so vor Enttäuschungen bewahren. Über den Jahresverlauf der IMME-Schule werde ich gelegentlich kurz berichten. Weitere Infos dazu gibt es unter imme-haren.de.

Hermann Hüsers

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